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Emmi wächst über den Erwartungen

Emmi ist 2024 stärker gewachsen als erwartet: Der Luzerner Milchverarbeiter steigerte den Umsatz im Gesamtjahr aus eigener Kraft um 2,4 Prozent und übertraf damit sowohl die eigenen Erwartungen als auch jene der Finanzgemeinde.

Emmi hatte sich 1 bis 2 Prozent Wachstum vorgenommen, die Analysten hatten im Schnitt mit 1,5 Prozent gerechnet. In Franken stieg der Umsatz um 2,5 Prozent auf 4,35 Milliarden Franken (2023: 4,24 Mrd. Fr.), wie der Hersteller von Caffé Latte, Käse und Jogurts am Freitag mitteilte.

Wegfall von Gläsernen Molkerei kompensiert

Hatte in der ersten Jahreshälfte noch die Trennung von der bisherigen Tochter Gläserne Molkerei den Umsatz geschmälert, kamen ab Oktober die Erlöse der neu zugekauften französischen Desserts-Produzentin Mademoiselle Desserts hinzu, die den Verkauf der Gläsernen Molkerei mehr als wettmachten. Daneben hat Emmi im vergangenen Jahr mit der brasilianischen Molkerei Verde Campo und der Luzerner Kaffeerösterei Hochstrasser zwei weitere Übernahmen getätigt.

«Das vollumfänglich volumengetriebene organische Wachstum reflektiert die konsequente Strategieumsetzung und starke Marktpositionierung mit innovationsstarken Marken und Konzepten in attraktiven Nischen sowie das ausgewogene Länder- und Produktportfolio», sagt Emmi-Chefin Ricarda Demarmels.

Zukäufe

Im Mai 2024 übernahm Laticínios Porto Alegre, die brasilianische Tochtergesellschaft von Emmi, eine Mehrheitsbeteiligung an der Molkerei Verde Campo im Bundesstaat Minas Gerais. Damit stärkt Emmi ihre bestehende Marktposition im Schlüsselmarkt Brasilien um funktionale Milchprodukte aus.

Am 1. Oktober 2024 hat Emmi die Kaffeerösterei Hochstrasser aus Luzern übernommen, um ihre Kaffeekompetenz sowie die innovative Weiterentwicklung ihrer ikonischen Marke Emmi Caffè.

Mit der Akquisition der führenden französischen, auf Premium-Patisserie spezialisierten Mademoiselle Desserts Gruppe am 3. Oktober 2024 vollzog die Emmi Gruppe die bedeutendste Akquisition des Geschäftsjahrs. 

Alle Division trugen zum Wachstum bei

Alle Divisionen trugen zum Umsatzwachstum bei, allen voran die wichtigen Märkte Brasilien, Chile, Mexiko und die USA sowie die Nischen Milchmischgetränke, Premium-Desserts und Spezialitätenkäse. «Die Marke Emmi Caffè Latte und der Premiumkäse Kaltbach legten insbesondere aufgrund des guten Momentums in den Auslandmärkten deutlich zu», schreibt Emmi. Zufrieden ist Emmi auch mit den Dessertgesellschaften in Italien.

«In der Schweiz vermochte die positive Volumenentwicklung den über das Gesamtjahr betrachtet negativen Milchpreiseffekt zu überkompensieren», schreibt Emmi. Rückläufig entwickelten sich der Umsatz in Tunesien aufgrund der andauernden Milchknappheit sowie der Umsatz mit Regulierungsexporten von Milchpulver aus der Schweiz.

Division Schweiz: Tieferer Milchpreis belastete

Im Heimmarkt hat Emmi den Umsatz leicht um 0.3 % auf 1’77 Mrd. Fr (2023: 1’76 Mrd. Fr.) gesteigert. «Der von der Branchenorganisation Milch (BOM) festgelegte, in der Gesamtjahresbetrachtung leicht tiefere Milchpreis sowie die negativen Volumeneffekte bei Butter belasteten die Umsatzentwicklung im Heimmarkt», schreibt Emmi. Dieser Effekte habe durch die positive Umsatzentwicklung bei den Marken wie Emmi Caffè Latte, Emmi Energy Milk, Aktifit, «I'm your meal» und Luzerner Rahmkäse kompensiert werden können.

Erfreulich habe sich der Umsatz mit Milchpulver (+7 auf 89 Mio. Fr.) im Industriekundengeschäft und Frischprodukten (+6 auf 388 Mio. Fr.) entwickelt. Weniger umgesetzt hat Emmi mit Käse (- 5 auf 413 Mio. Fr.) Die im Oktober 2024 abgeschlossene Akquisition von Hochstrasser trug als Akquisitionseffekt mit 0.2 % zum Wachstum bei. Die Anteil der Division Schweiz am Gesamtumsatz beträgt noch 40,7%. Sie ist damit die grösste Division des Konzerns.

Division America: USA läuft gut

Die zweitgrösste Division von Emmi ist Americas. Dazu gehören die Länder USA, Kanada, Mexiko, Brasilien, Chile sowie Tunesien und Spanien. Die Division erzielte ein über den eigenen Erwartungen liegendes organisches Wachstum von 3.7 % mit einem Umsatz von 1’71 Mrd. Fr. (2023: CHF 1’70 Mrd. Fr.). Zur positiven Entwicklung trugen einmal mehr die Märkte Brasilien, Chile, Mexiko und die USA bei. «In den USA lieferten sowohl lokal verankerte Geschäfte wie die Marke Athenos oder Ziegenmilchprodukte von Meyenberg, als auch aus der Schweiz importierte Käsespezialitäten einen wesentlichen Beitrag bei», schreibt Emmi. Auch der Umsatz mit Premium-Desserts legte im zweiten Halbjahr nach dem erwarteten Rückgang im ersten Halbjahr wieder zu.

Ebenfalls sehr erfreulich habe sich der Umsatz der Marke Kaiku Caffè Latte in Spanien, schreibt Emmi. Die Milchknappheit in Tunesien hemmte hingegen das Wachstum der Division. Das im Mai 2024 in Brasilien erworbene Unternehmen Verde Campo trug als Akquisitionseffekt zur Umsatzsteigerung bei, allerdings dämpften stark negative Währungseffekte die Umsatzentwicklung. Die Division erreicht einen Anteil von 39.3 Prozent am Konzernumsatz, leicht weniger als im Vorjahr (40%).

Division Europa: Starkes Wachstum

Nach schwierigen Jahren hat sich das Geschäft in der Division Europa deutlich erholt. Zur Division gehören die Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Grossbritannien und Österreich. «Es resultierte ein starkes organisches Wachstum von 5.5 % aus, das deutlich über den eigenen Erwartungen lag», schreibt Emmi. Der Umsatz stieg auf 748 Mio. Fr. (2023: 661 Mio. Fr.). Dazu beigetragen hat auch die Übernahme von Mademoiselle Desserts. Der Kauf überkompensierte den Devestitionseffekt aus der Veräusserung der Gläsernen Molkerei im Geschäftsjahr 2023 somit deutlich, schreibt Emmi.

Zugelegt haben Emmi Caffè Latte, die italienischen Dessertspezialitäten und Kaltbach Käse sowie Ziegenmilchpulver und -frischkäse. Der Anteil am Konzernumsatz stieg au 17,2%, im Vorjahr waren es lediglich 15,6%.

Division Global Trade

Die Division Global Trade erwirtschaftete einen Umsatz von 122 Millionen Fr. (2023: 120.2 Mio. Fr.). Der Umsatzbeitrag aus dem Export von Frischprodukten, wie Joghurts nach Nordeuropa, erhöhte sich jedoch deutlich. Hingegen war der Umsatz mit Regulierungsexporten von Magermilchpulver aus der Schweiz rückläufig. Die Division ist mit einem Umsatzbeitrag von weniger als 2.8 Prozent mit Abstand die Kleinste.

Zwei neue Verwaltungsräte

Emmi gab zwei Wechsel im Verwaltungsrat bekannt: Diana Strebel und Werner Weiss treten an der nächsten Generalversammlung vom 10. April nicht mehr zur Wahl an. Als ihre Nachfolger schlägt der Verwaltungsrat Rebekka Iten und Christian Troxler vor.

Troxler ist den Angaben zufolge selbstständiger Meisterlandwirt und Milchproduzent. Er ersetzt Weiss als Vertreter des Grossaktionärs ZMP, wo er seit 2023 Vorstandsmitglied ist. Iten sei eine ausgewiesene internationale Führungspersönlichkeit, die Expertise in wichtigen Zielmärkten von Emmi mitbringe.

Übernahme belastet EBIT

Die Gewinnzahlen für 2024 gibt das Unternehmen am 26. Februar bekannt. Emmi bestätigte erneut, dass der EBIT auf 295 bis 315 Millionen Franken steigen und die Reingewinnmarge zwischen 5,0 und 5,5 Prozent betragen solle. Zudem präzisierte die Gruppe, dass die beiden Kennzahlen im mittleren Bereich der kommunizierten Bandbreite zu liegen kommen sollen. 

In diesen Vorgaben sind allerdings die Effekte aus der Übernahme von Mademoiselle Desserts noch nicht eingerechnet. Diese dürfte den EBIT um 5 bis 8 Millionen Franken schmälern.

Grund dafür ist ein buchhalterischer Effekt: Die Vorräte mussten in der Eröffnungsbilanz von Mademoiselle Desserts aufgewertet werden, was beim Abverkauf dieser Vorräte im vierten Quartal 2024 zu einer tieferen Marge führte. Die «erfreulichen und der internen Planung entsprechenden operativen Ergebnisse» der neuen Tochter hätten dies nicht vollständig wettmachen können.

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