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Endlager: Landwirtschaft wird beeinträchtigt

Zu einem Atommüll-Endlager gehört eine Oberflächenanlage - und eine solche Anlage hat negative Auswirkungen auf die Umwelt. Das zeigt eine Studie des Bundesamts für Energie (BFE). Die Studie soll aber keinen Einfluss auf die weitere Standortsuche haben.

sda |

 

 

Zu einem Atommüll-Endlager gehört eine Oberflächenanlage - und eine solche Anlage hat negative Auswirkungen auf die Umwelt. Das zeigt eine Studie des Bundesamts für Energie (BFE). Die Studie soll aber keinen Einfluss auf die weitere Standortsuche haben.

Das BFE präsentierte am Dienstag den zweiten Teil einer Wirkungsstudie. Untersucht wurden die Auswirkungen der Oberflächenanlagen auf die Umwelt und die Gesellschaft der sechs potenziellen Standortregionen.

Fruchtfolgeflächen beeinträchtigt

Im Bereich Umwelt sorgen die Anlagen gemäss der Studie insbesondere für einen hohen Flächenverbrauch. Zudem werden Fruchtfolgeflächen sowie Wildtierkorridore beeinträchtigt. Dagegen würden Gewässerschutzzonen kaum oder gar nicht tangiert, da diese im Suchprozess bereits weitgehend ausgeschlossen worden seien.

Die gesellschaftlichen Auswirkungen wiederum hängen gemäss Studie von der Siedlungsdichte ab. So befinde sich der Standort Südranden in der Nähe der Stadt Schaffhausen in einem sehr dicht genutzten Siedlungsentwicklungsraum: Eine Oberflächenanlage stimme bei diesem Standort «in wesentlichen Bereichen nicht mit den bestehenden Raumentwicklungskonzepten überein», halten die Autoren fest. Zudem würde ein sehr bedeutendes Naherholungsgebiet beeinträchtigt.

Auch beim Standort Wellenberg an der Grenze zwischen Ob- und Nidwalden steht eine Oberflächenanlage mit den Raumentwicklungskonzepten von Kanton und Gemeinde in Konflikt. Und die Anlage am Standort Zürich Nordost im Zürcher Weinland hätte ebenfalls einen «bedeutenden Zersiedelungseffekt» zur Folge.

Geologische Aspekte gehen vor

Den ersten Teil des Wirkungsberichts, jenen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen, hatte das BFE schon im Jahr 2012 veröffentlicht. Das Ergebnis: Von den Tiefenlagern profitiert vor allem die Bauwirtschaft. Landwirtschaft und Tourismus müssen dagegen mit Einbussen rechnen.

Die Vertreter des BFE sowie die Autoren hüteten sich am Dienstag davor, auf der Grundlage der Studienergebnisse eine Empfehlung für die Standortwahl abzugeben. Der Projektleiter der Studie, Roman Frick, gab einzig zur Standortregion Nördlich Lägern, bei der noch zwei Areale für eine Oberflächenanlage in Frage kommen, eine Einschätzung ab: «Der Standort Weiach birgt mehr Konfliktpotenzial als der Standort Stadel Haberstal.»

Ansonsten gab man sich zurückhaltend: Die Ergebnisse bildeten eine Grundlage für die weitere Planung der Oberflächenanlagen - sie hätten aber keinen Einfluss auf den Entscheid, wo die Tiefenlager zu stehen kommen sollen. Auch Thomas Frei, der Vertreter der Standortkantone, betonte: «Für uns stehen die Aspekte der Geologie und der Sicherheit im Vordergrund.»

Die Schweizerische Energie-Stiftung befürchtet aber, dass die Studie durchaus einen Einfluss auf die Standortwahl hat: Die Studie könne dazu führen, dass die Sicherheit als oberste Priorität zurückgestellt werde, schrieb die Stiftung in einer Mitteilung.

Nagra am Zug

Gesucht werden im nächsten Schritt mindestens zwei Standorte für ein Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle sowie zwei Standorte für ein Lager für hochradioaktive Abfälle. In Frage kommen derzeit noch sechs Standorte - Jura Ost, Jura-Südfuss, Nördlich Lägern, Südranden, Wellenberg und Zürich Nordost. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) will ihre Vorschläge Anfang 2015 einreichen.

Ungefähr im Jahr 2027 soll dann der Bundesrat über die Standorte für die Tiefenlager entscheiden: Möglich sind je ein Standort für jeden Lagertyp oder ein Standort für ein kombiniertes Endlager. Danach muss noch das Parlament seinen Segen geben - allenfalls kommt es auch zu einer Volksabstimmung, falls das Referendum ergriffen wird. Ihren Betrieb aufnehmen sollen die Lager dann zwischen 2050 und 2060.

 

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