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Energiepotenzial aus Hofdünger ohne Förderung nur schwer nutzbar

In Hofdünger und Grünabfällen schlummert viel erneuerbare Energie. Allerdings sind Biogasanlagen heute noch nicht rentabel. Die Branche fordert zusätzliche Fördermassnahmen. Dies ist im Hinblick auf die Energiestrategie 2050 unwahrscheinlich.

 

 

In Hofdünger und Grünabfällen schlummert viel erneuerbare Energie. Allerdings sind Biogasanlagen heute noch nicht rentabel. Die Branche fordert zusätzliche Fördermassnahmen. Dies ist im Hinblick auf die Energiestrategie 2050 unwahrscheinlich.

Die Pläne des Bundesrats sehen vor, dass dereinst 8 bis 10 Prozent der Energienachfrage aus Biomasse gedeckt werden. Deren Potenzial ist unbestritten: Gemäss Zahlen des Bundesamts für Energie (BFE) liegen 54 Prozent des ungenutzten Primärenergiepotenzials von 10'842 Gigawattstunden (GWh) aus erneuerbarer Energie bei der Gülle- und Mistverwertung. Zum Vergleich: Das Kernkraftwerk Mühleberg produziert rund 3000 GWh Strom pro Jahr.

Gedeckelte KEV als Hindernis

Das weitaus grösste ungenutzte Potenzial liegt im Hofdünger. Gemäss Berechnungen von Ökostrom Schweiz werden erst 2 bis 3 Prozent der Gülle zu Biogas vergärt. Da Hofdünger einen tieferen Energiegehalt besitze als Substrate wie Grüngut oder Speiseabfälle, werde bei der Vergärung indes weniger Biogas produziert, erklärte Armin Hartlieb, Geschäftsführer von AgroCleanTech (ACT), im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda.

Dieses Potenzial könne nur genutzt werden, wenn es bei der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) wieder mehr Spielraum gebe, so Hartlieb. Die gedeckelte KEV sei derzeit blockiert, weil viele Gesuche auf der Warteliste stünden - aktuell sind es 239 Projekte im Bereich der Biomasse.

Als wichtig erachtet Hartlieb deshalb, dass der vorhandene Spielraum bei der KEV auch tatsächlich ausgeschöpft werde. Während der derzeitige KEV-Satz 0,45 Rappen pro Kilowattstunde (kWh) betrage, wäre rechtlich eine Vergütung bis 1 Rappen pro kWh möglich. Die Aufhebung der KEV-Obergrenze könnte in der Tat ein erster Schritt sein, sagte Sandra Hermle, Leiterin des BFE-Forschungsprogrammes Biomasse und Holzenergie. «Eine KEV ohne Kostendeckel wäre ein starkes Instrument, die besten Projekte zu fördern.»

KEV-Beiträge reichen oft nicht aus

Die Förderbeiträge reichen indes oft nicht aus, um Biogasanlagen wirtschaftlich zu betreiben. Diese Woche gaben die Betreiber des Biomassekraftwerkes in Altdorf UR bekannt, dass das nach einem Brand zerstörte Kraftwerk aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr aufgebaut werde. Seit Inbetriebnahme 2009 produzierte es aus Grüngut und Speiseresten jährlich Strom für 150 Haushalte.

Sandra Hermle schätzte, dass der wirtschaftliche Betrieb von Anlagen ohne KEV und ohne weitere Förderung auch in Zukunft wohl schwierig ist. «Solange die Energiepreise derart tief sind, kann das Potenzial der Biomasse wohl nicht vollständig ausgeschöpft werden.»

Verbände wie Biomasse Schweiz fordern deshalb zusätzliche Fördermassnahmen. Als Möglichkeit sieht die Branche einen sogenannten «Hofdüngerbonus» vor, der aus Dünger erzeugten Strom zusätzlich vergütet.

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