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«Enthornverbot gefährdet Existenz»

Nur wenige Wochen nach dem Nein zur Hornkuh-Initiative gibt es nun politische Bestrebungen, das Enthornen bei Ziegen zu verbieten. Der Schweizerische Ziegenzuchtverband (SZZV) weist darauf hin, dass das Enthornen vor Verletzungen schützt. Ein Verbot würde ausserdem die Existenz zahlreicher bäuerlicher Ziegenzuchtbetriebe bedrohen.

 

 

Nur wenige Wochen nach dem Nein zur Hornkuh-Initiative gibt es nun politische Bestrebungen, das Enthornen bei Ziegen zu verbieten. Der Schweizerische Ziegenzuchtverband (SZZV) weist darauf hin, dass das Enthornen vor Verletzungen schützt. Ein Verbot würde ausserdem die Existenz zahlreicher bäuerlicher Ziegenzuchtbetriebe bedrohen.

Das Enthornen bei den Ziegen soll verboten werden. Dies fordert eine Motion von Nationalrätin Irène Kälin (Grüne). Die Aargauerin verlangt vom Bundesrat eine Änderung der zutreffenden Verordnung des Tierschutzgesetzes. «Für mich ist es eine Frage der Würde eines Lebewesens, aber auch eine Frage des Anstandes», hält Kälin fest.

Enthornen heikel

Das Enthornen von Ziegen ist gemäss Professorin Susanne Waiblinger von der Universität Wien gefährlich. Der Schädel ist dünn, die Hornknospen im Verhältnis zum Kopf sehr gross. Beim Ausbrennen gerate man schnell auf den Knochen, so die Forscherin.

Auch die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) unterstützt diese Aussagen und die Motion Kälin. «Beim Enthornen von Zicklein sind sowohl die Vollnarkose wie auch die verhältnismässig grosse zu verbrennende Fläche auf dem Kopf der Tiere und die Lage des Gehirns direkt unter der Stirn heikel», schreibt die GST am Mittwoch in einer Medienmitteilung. 

Behornte Ziegen oft in Anbindeställen


Der Schweizerische Ziegenzuchtverband (SZZV) kann einem Verbot nichts abgewinnen. Er will es den Züchtern überlassen, ob ihre Tiere Hörner tragen oder nicht. Die Schweizer Ziegenzüchter halten gemäss SZZV ihre natürlich hornlosen oder enthornten Tiere hauptsächlich in Laufställen. Für Ziegen dürfen keine neuen Ställe mit Anbindehaltung mehr gebaut werden. Behornte Ziegen werden aber gemäss Verband oftmals in Anbindeställen gehalten.

«Mit einem Enthornverbot wird die Existenz von zahlreichen Milchziegenbetrieben in der Schweiz bedroht», warnt der Ziegenzuchtverband. Begründet wird dies unter anderem mit hohen Tierarztkosten, Abgängen von verletzten Tieren und dem erheblichen Arbeitsaufwand in stark strukturierten Laufställen mit Etagen. «In der heutigen Zeit, wo die Landwirtschaft von allen Seiten unter Druck ist, dem strengsten Tierschutzgesetz Europas untersteht und eine Vielzahl von Auflagen zu erfüllen hat, ist ein Verbot nicht verkraftbar», macht der Verband deutlich.

Unsachliche Vorwürfe


Die Schweizer Ziegenzüchter respektieren das Tierwohl – auch jene, die ihre für die Nachzucht und spätere Milchproduktion bestimmte Gitzi enthornen, heisst es in der Mitteilung weiter. «Der SZZV weist jegliche unsachlichen Vorwürfe und falsche Behauptungen im Zusammenhang mit der Enthornung zurück. Der Verband bedauert, dass in der Begründung zur Motion Kälin verschiedene nicht korrekte Aussagen enthalten sind», halten die Ziegenzüchter fest.

Der Verband will sich dafür einsetzen, dass Enthornen weiter zu optimieren. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sowie dem Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer (BGK) sollen die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse bei der Gitzi-Enthornung, inklusive «Schmerzausschaltung und postoperative Schmerzbekämpfung», angewendet werden.

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