Am vergangenen Freitag führte die Vereinigung ihre Generalversammlung in Murten FR durch. Die Fahrt vom Bern an den Murtensee hat dem VSF-Präsidenten offenbar gut gefallen. Es freue ihn, im Seeland Bauernhöfe zu sehen, in denen noch Tiere gehalten werden und in denen produziert wird, sagte der Luzerner Ständerat in seiner Rede.
Hochwertige Futter entscheidend
Er wies auch auf den Strukturwandel in der Landwirtschaft hin. 2023 hätten wiederum 625 Betriebe aufgegeben. Insgesamt gibt es jetzt noch deren 47'719. Der Bund sei laut Verfassung aber verpflichtet, eine nach- haltige Landwirtschaft zu fördern, die zur Versorgungssicherheit und zum Erhalt der Kulturlandschaft beitrage.
Direktzahlungen sei elementar für die Landwirtschaft. Sie allein könnten den Fortbestand der Betriebe nicht sichern, so der FDP-Ständerat. Hersteller, die hochwertiges Futter für die Tierhaltung und die gesamte Lebensmittelkette, seien essenziell. «Futtermittelhersteller spielen daher für eine produzierende Landwirtschaft eine entscheidende Rolle, wobei die Herausforderungen für die Futtermittelproduzenten in einem Hochlohnland wie der Schweiz gross sind», sagte Müller.
Produktion sinkt
Es gelte, höchste Qualitätsstandards mit Wirtschaftlichkeit zu vereinen. Zudem brauche es qualifizierte Fachkräfte und gute Rahmenbedingungen. Die Aufgabe der Hersteller sei es nun, der Bevölkerung zu zeigen, dass gesunde Tiere und eine nachhaltige Landwirtschaft ihren Preis hätten. «Nur so kann die Schweiz ihren Produktionsstandort erfolgreich erhalten», führte Müller aus.
Die Mitglieder der VSF mussten im vergangenen Jahr einen Produktionsrückgang von -3,2% auf 729'135 Tonnen hinnehmen. Auch der Umsatz des Gesamtmarktes (inkl. genossenschaftliche und nicht organisierte Hersteller) schrumpfte um -3,4% oder rund 60'000 Tonnen geschrumpft. Der Rückgang ist gemäss VSF auf verschiedene Faktoren in der Tierproduktion zurückzuführen.
Die VSF vertritt als unabhängiger Verband die Interessen der Futtermittelbranche gegenüber dem Bund und der Öffentlichkeit. Angeschlossen sind 47 private Unternehmen. Im Jahr 2023 haben die der VSF angehörenden Futtermühlen insgesamt 729‘135 Tonnen Mischfutter, Eiweisskonzentrate und Futterzusätze hergestellt. Kein Mitglied der VSF ist die Fenaco-Tochter UFA.
Digiflux: Pragmatische Lösung suchen
Ein Thema an der Generalversammlung war auch die Plattform «Digiflux». Schweizer Landwirtschaftsbetriebe sind künftig verpflichtet, dem Bund sämtliche Bezüge von Kraftfutter, Mineral-, Hof- und Recyclingdüngern sowie von Pflanzenschutzmitteln zu melden.
Die Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten (VSF) hat datenschutzrelevante Abklärungen bezüglich der Einführung in der Futtermittelbranche vorgenommen. Es gebe klare Hinweise, dass keine genügende Gesetzesgrundlange von Seiten des Bundes vorhanden sei, die die Futtermittelbranche zur einzelbetrieblichen Datenbekanntgabe verpflichte. Der VSF will mit anderen Betroffenen eine pragmatische Lösung zur Umsetzung finden. An der GV wurde eine Meldung regional agglomerierter Daten vorgestellt.

VSF: links Präsident Damian Müller, rechts Geschäftsführer Christian Oesch
Daniel Salzmann
Wahlen
Ein weiteres Traktandum an der GV waren Wahlen. Damian Müller, der seit 2020 im Amt ist, wurde mit grossem Applaus für eine weitere Amtszeit bestätigt. Auch alle Vorstandsmitglieder erhielten von den Anwesenden einstimmig das Vertrauen für eine weitere Amtsdauer.
Gemäss Statuten wurden die Mitglieder somit für weitere zwei Jahre wiedergewählt. «Dieses eindeutige Ergebnis ist ein deutliches Zeichen der Anerkennung für die gute Arbeit, die die Wiedergewählten in den vergangenen Jahren geleistet haben», schreibt der VSF.


