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Milchbauern segnen Grossfusion ab

Auf dem Weg zur grössten Molkereigenossenschaft Europas haben Arla und die DMK (Deutsches Milchkontor) die erste Hürde genommen. Milchbauern beider Genossenschaften stimmten auf getrennten Versammlungen einer möglichen Fusion mit klarer Mehrheit zu. Die Zustimmung der EU-Wettbewerbsbehörde steht noch aus. Kritik an der Grossfusion kommt indes nicht nur von Bauernverbänden.

Die deutsche Molkereigenossenschaft DMK Group und der dänisch-schwedische Branchenriese Arla Foods hatten im April angekündigt, eine Fusion anzustreben. Dabei würde die grösste Molkereigenossenschaft Europas entstehen. Das fusionierte Unternehmen soll dann den Namen Arla tragen.

«Die Zustimmung der Genossenschaftsmitglieder bestätigt unsere gemeinsame Überzeugung, dass Arla und die DMK Group gemeinsam stärker sind», sagte Arla-Aufsichtsratschef Jan Toft Nørgaard. DMK-Chef Ingo Müller sprach von einem starken Signal seiner Mitglieder. «Es zeigt, dass wir die genossenschaftliche Idee leben und daran glauben, dass wir gemeinsam noch stärker sein können.»

Kritik von Bauernverbänden

Bevor der Zusammenschluss vollzogen werden kann, muss nun noch die EU-Wettbewerbsbehörde zustimmen. Das könnte laut DMK noch bis Ende März nächsten Jahres dauern. Bisher dahin würden beide Molkereigruppen weiter getrennt arbeiten.

Kritik an der Grossfusion kommt von Bauernverbänden und dem Einzelhandel. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) warnt vor konzernähnlichen Machtstrukturen, die zulasten der Bäuerinnen und Bauern gehen könnte. Noch sei völlig unklar, ob der erhoffte Mehrwert des Zusammengehens am Ende auch bei den Bauern ankomme, sagte die AbL-Bundesvorsitzende Claudia Gerster, die selbst Milchviehhalterin in Sachsen-Anhalt ist.

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) hatte bereits direkt nach der Ankündigung der Fusionspläne an die Behörden appelliert, die geplante Fusion kritisch zu prüfen. «Was hier als Vereinigung gemeinsamer Werte und Stärken verkauft wird, ist in Wahrheit eine Machtkonzentration, die den Wettbewerb um Rohmilch weiter einschränkt», sagte BDM-Vorsitzender Karsten Hansen. «Die Macht der Molkereien wird damit weiter ausgebaut.»

Genossenschaft mit 12’000 Landwirten

Auch der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels warnte vor einer zu grossen Marktmacht des neuen Molkereiriesen. Zusammen würden DMK und Arla in Deutschland mehr Rohmilch aufnehmen, als die drei dahinter liegenden Grossmolkereien zusammen. Das sei eine gravierende weitere Marktkonzentration auf der Abnehmer-Stufe und reduziere Absatzmöglichkeiten deutscher Milchviehhalter.

Nach Angaben einer DMK-Sprecherin würde der Zusammenschluss mehr als 12’000 Landwirte in einer gemeinsamen Genossenschaft zusammenbringen. Rund 4’600 Bauern wären es von DMK aus Deutschland und den Niederlanden. Etwa 7’600 kämen von Arla aus Dänemark, Schweden, Grossbritannien, Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden.

 Das Deutsche Milchkontor (DMK) hat seinen Sitz im niedersächsischen Zeven und seine Verwaltung in Bremen. Arla ist im dänischen Viby zu Hause, dort soll auch der künftige Hauptsitz des fusionierten Unternehmens sein. Zusammen kommen die beiden Genossenschaften auf knapp 19 Milliarden Euro (umgerechnet 17.67 Milliarden Franken) Jahresumsatz und rund 28’700 Mitarbeiter. An der Spitze des Unternehmens soll dann der bisherige Arla-Chef Peder Tuborg stehen, DMK-Chef Ingo Müller soll zusätzlich in die Geschäftsleitung einziehen.

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