Werden Kühen bei einer antibiotischen Mastitisbehandlung zusätzlich Entzündungshemmer verabreicht, kann die Fruchtbarkeit der Tiere spürbar verbessert werden. Das ist das Ergebnis einer grossangelegten Studie von Boeringer Ingelheim, die zusammen mit der neuseeländischen Forschungsgruppe Cognosco durchgeführt wurde.
Demnach konnte nachgewiesen werden, dass die einmalige Gabe eines nicht-steroidalen Entzündungshemmers (NSAID) mit dem Wirkstoff Meloxicam zusätzlich zur Standard-Antibiotikatherapie bei milden und moderaten Euterentzündungen in der Zeit nach dem Kalben die Trächtigkeitsrate bei der ersten Besamung erhöht und die Anzahl an nötigen Besamungen zur Konzeption reduziert.
Die Ergebnisse basieren auf der Auswertung von mehr als 500 Mastitisfällen aus sechs europäischen Ländern. Die Kühe erhielten dabei eine antibiotische Standardtherapie mit Euterinjektoren, die Tiere in der Versuchsgruppe zudem einmalig 0,5 mg Meloxicam pro Kilogramm Körpergewicht. Die Therapie mit Antibiotikum und Entzündungshemmer führte den Wissenschaftlern zufolge zu einer um 47% erhöhten Trächtigkeitsrate bei der ersten Besamung der zuvor an Mastitis erkrankten Milchkühe.
Die Anzahl an Besamungen, die zum Erzielen einer Trächtigkeit nötig waren, war in der Versuchsgruppe ebenfalls signifikant niedriger. Darüber hinaus zeigten die mit Entzündungshemmer behandelten Kühe die Tendenz zu einer kürzeren Güstzeit. Die Trächtigkeitswahrscheinlichkeit 120 Tage nach der Kalbung und die bakteriologische Heilungsrate erhöhten sich in der Versuchsgruppe signifikant.
Die Forscher folgern aus den Studienergebnissen, dass die gleichzeitige Gabe von NSAID zur Antibiotikatherapie bei Mastitis nicht nur Schmerzen lindert und damit ein Beitrag für mehr Tierwohl ist, sondern auch die Fruchtbarkeit dieser Kühe positiv beeinflussen kann.
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