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Er gibt sein Herzblut ins Bauern

Der junge Meisterlandwirt führt mit seinem Vater einen Milchbetrieb. Zudem hat er einige landwirtschaftlichen Ämter inne. Er will sich für die Rechte der Bauern einsetzen und ruft sie zum Zusammenhalt auf.

 

 

Der junge Meisterlandwirt führt mit seinem Vater einen Milchbetrieb. Zudem hat er einige landwirtschaftlichen Ämter inne. Er will sich für die Rechte der Bauern einsetzen und ruft sie zum Zusammenhalt auf.

Es ist ein trüber Morgen. Der Weg aus der Stadt Zofingen AG führt durch ein Wohngebiet und schliesslich über Felder, bis man von Weitem eine aus Holz geschnitzte Kuh und daneben ein Schild entdeckt: «Riedtalfarm Fam. Grossenbacher», steht drauf. Dahinter steht ein grosser Stall. Das Geräusch einer Maschine ertönt, und es riecht nach Kühen. 

Generationengemeinschaft

Hinter dem Stallgebäude stehen Vater und Sohn Grossenbacher. Fabian, der Sohn, wischt mit dem Besen Stroh auf eine Schaufel, die der Vater hält. Die beiden scheinen gut zusammenzuarbeiten. Dieser Eindruck täuscht nicht. In der Küche des elterlichen Wohnhauses erzählt Fabian Grossenbacher über die Generationengemeinschaft mit seinem Vater und wie es dazu kam, dass sie auf dem Betrieb in Zofingen bauern. 

Fabian Grossenbacher ist nicht in Zofingen aufgewachsen. Seine Eltern pachteten zuerst einen Betrieb in Vordemwald AG, und später traten sie in eine Betriebsgemeinschaft in Brittnau AG ein. Als sich diese auflöste, wusste der Vater nicht, wie weiter. Sollte er einen anderen Betrieb pachten oder der Landwirtschaft den Rücken zukehren? 

Wollte immer bauern

Sein Sohn war damals in der Ausbildung zum Landwirt. Würde der wirklich bauern wollen? Vater Grossenbacher suchte das Gespräch. «Wenn du einen Betrieb weiterführen willst, bauen wir etwas Neues auf», sagte er. Der damals 18-jährige Fabian zögerte nicht lange. «Mein ganzes Herz schlägt für die Landwirtschaft. Ich hatte schon immer fest im Kopf, einen Betrieb zu führen», sagt der junge Mann heute. Er lächelt mit seinen vollen Lippen, und die mandelförmigen blauen Augen glänzen.

Blick in Zukunft

Die Familie Grossenbacher hatte Glück. Sie konnte einen Pachtbetrieb im Baurecht von den Ortsbürgern Zofingen übernehmen. Fabian Grossenbacher und seine Eltern führen diesen heute in einer Generationengemeinschaft. Sie haben 60 Milchkühe und bewirtschaften 63 Hektaren Land. Machen dem jungen Mann der tiefe Milchpreis und die unsichere Agrarpolitik keine Angst? «Auf eine gewisse Art natürlich schon», sagt er. Seine Augen verengen sich. «Ich weiss aber auch, dass ich mich auf mein Know-how als Meisterlandwirt verlassen kann.» 

Er vertraue auf sein Wissen im Umgang mit den Kühen. Und er rechne und überlege, bevor er einen Schritt gehe. So habe er sich beispielsweise entschieden, keine C-Milch zu liefern. «Ich gebe die lieber Mastkälbern, so kann man die Milch besser verwerten, und es ist ein geschlossener Kreislauf. Das leuchtet mir mehr ein. Es darf nicht sein, dass wir für so wenig Geld Milch produzieren», so der Jungbauer. Zudem hat er als Abschlussarbeit der Meisterprüfung an der Liebegg AG berechnet, ob sich ein Melkroboter für seinen Betrieb lohnen könnte. «Im Februar haben wir diesen installiert», sagt Grossenbacher und lächelt. 

Engagement für Bauern

Der junge Mann macht sich aber nicht nur über seinen eigenen Betrieb Gedanken. Seit knapp einem Jahr ist er im Vorstand des Aargauer Bauernverbands. «Ich möchte mich für die Landwirte im Allgemeinen einsetzen und ihre Rechte gegen aussen vertreten», sagt er. Ihm sei es ein Anliegen zu kommunizieren, dass Bauern zusammenhalten sollen. «Ob Bio-, Klein-, oder Grossbauern, wir sollten geschlossen gegen aussen auftreten.» Es solle nicht jeder nur für sich werken und denken, er sei der Beste und wolle nichts mit anderen zu tun haben. 

Das Amt im Bauernverband ist aber nicht das einzige, das Grossenbacher neben seinem Betrieb innehat. Der begeisterte Viehzüchter ist zudem OK-Präsident der Junior Expo Aargau und Ackerbaustellenleiter von Zofingen. Ist das nicht alles etwas viel? «Ich habe mich für jedes meiner Ämter entschieden, und deshalb mache ich es gern. Mehr sollten es aber nicht werden, sonst gelingt es mir nicht mehr, allen gerecht zu werden.» Seinem Betrieb will er auch weiterhin gerecht werden. Momentan lebt er mit seiner Freundin in Zofingen. «Ich werde aber immer auf diesem Betrieb  bleiben und bauern», sagt er. Dann muss er weiter. Er hat noch einiges zu tun.

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