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Er hält Vertragsrinder in der Bergzone IV

Guido Bürgler |

 

Der 36-jährige Erwin Bürgler hält in der Bergzone IV 25 Vertragsrinder, arbeitet an einem Skilift und zeitweise in einer Sägerei. Zudem vermietet er eine Wohnung an Feriengäste aus aller Welt.

 

Das Heimet Obere Fraumatt liegt im schwyzerischen Muotathal, in der Gemeinde Illgau, auf 1250 Meter über Meer. Vom Dorf führt eine fünf Kilometer lange kurvenreiche Bergstrasse zum Bergbauernbetrieb. Die Aussicht auf die Innerschweizer Bergwelt ist überwältigend.

 

Edwin – der Vater des heutigen Betriebsleiters Erwin Bürgler – hielt einige Milchkühe, Vertragsrinder, Mastkälber und etwas Jungvieh. Nach dem frühen Tod des Vaters übernahm Sohn Erwin den 13 Hektaren grossen Landwirtschaftsbetrieb 2010 im Alter von erst 23 Jahren.

 

Hilfe bei Heuernte

 

Da der heute 36-Jährige alleinstehend ist, hilft ihm Mutter Maria auf dem Betrieb. Im Sommer bei der Heuernte unterstützen ihn auch seine vier Geschwister. Dazu gehört auch sein Bruder Mario. Er ist Vorsteher des Landwirtschaftsamtes des Kantons Schwyz. Durch seine sporadische Mitarbeit auf dem Vaterheimet bleibt der Bezug zur landwirtschaftlichen Praxis stets erhalten.

 

Seit 2012 hat sich Meisterlandwirt Erwin Bürgler auf die Rinderaufzucht spezialisiert, momentan hält er 25 Rinder im Aufzuchtsvertrag. Die Tiere stammen von fünf Talbetrieben. Da auf der Oberen Fraumatt in der Bergzone IV eine lange Wintersaison herrscht, ist der Bergbauer auf einen Nebenerwerb angewiesen. So arbeitete er diesen Winter bereits die zwölfte Saison im Hoch-Ybrig an einem Sessellift. Im Schnitt ist er pro Saison 450 Stunden als Skiliftangestellter tätig.

 

 

Regelmässiges Einkommen

 

Er schätzt es sehr, dass in seiner Abwesenheit seine Mutter zum Betrieb und zum Vieh schaut. «In erster Linie bin ich Bauer und will, dass die Tiere in Ordnung sind. Dies bin ich den Talbauern schuldig.» Er könne es sich nicht erlauben, dass bei ihm ein Rind 3-jährig werde, bis es zum ersten Mal abkalbe, sonst bekomme er kein Vieh mehr von den Talbauern. «Deshalb schaue ich, dass die Fütterung stimmt, dass die Rinder mit 15 bis 17 Monaten besamt werden können und dass sie mit 24 bis 26 Monaten das erste Mal abkalben», so Erwin Bürgler.

 

Weshalb hat sich Erwin Bürgler auf die Vertragsaufzucht spezialisiert? «Für den Erfolg muss man wirtschaftliches und unternehmerisches Denken mitbringen. Ich würde heute noch gerne Kühe melken, aber mit Vertragsrindern habe ich ein regelmässiges Einkommen», sagt der Bergbauer.

 

Neuer Laufstall

 

Er hatte dies im Rahmen seiner Meisterprüfung berechnet und sich für die Umstellung entschieden. «Jeder Betrieb muss selber herausfinden, was für ihn am besten ist», sagt er. «Wenn ein Talbauer sein Jungvieh ins Berggebiet zur Aufzucht gibt, kann er mehr Milchkühe halten. Hingegen bei uns im Berggebiet ist die Milchablieferung schwierig. So ist beiden geholfen.» Jeweils von Mai bis Oktober arbeitet Erwin Bürgler zwischendurch in einer Sägerei in Muotathal. Im Schnitt sind es 300 bis 450 Stunden pro Jahr.

 

Doch in den nächsten Jahren wird der Bergbauer wohl nur wenig Zeit finden, um dort zu arbeiten, denn er plant einen neuen Laufstall für 40 Aufzuchttiere. Der jetzige, 60-jährige Stall ist zu klein geworden.

 

Ferien auf dem Bauernhof

 

Ein weiterer erfolgreicher Betriebszweig ist der Agrotourismus. Die Familie Bürgler bietet seit 1988 «Ferien auf dem Bauernhof» an, und seit 2022 kann auch via Airbnb gebucht werden. «Die Leute, die zwei bis 14 Tage zu uns kommen, schätzen die Natur, die Ruhe und die Aussicht auf See und Berge sehr», erklärt Mutter Maria Bürgler.

 

Die Gästeliste ist lang und eindrücklich: Gäste kamen aus der Schweiz, aus halb Europa, Amerika und Indien und genossen hier die Ruhe in der Oberen Fraumatt. Allein im letzten Jahr waren es 46 verschiedene Gruppen. Dank einer Handy-Übersetzungs-App klappt die Verständigung mit fremdsprachigen Gästen problemlos

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