Nicht Nestlé, Coop und Migros sondern der Chemiekonzern Clariant, dessen Stoffe in Putzmittel und Seife landet, schneidet bei der Beschaffung von Palmöl am schlechtesten ab.
Palmöl-Plantagen sind vielerorts für die Abholzung von Regenwäldern verantwortlich. Daher kämpfen Umweltorganisationen seit Jahren dagegen an. Migros, Coop und auch Nestlé müssen wegen der umstrittenen Zutat in Gebäcken oder Schockoladenfüllungen immer wieder heftige Kritik einstecken. Auch seitens der Kunden. Nun wird klar. Der Chemiekonzern Clariant schneidet bei der Beschaffung des Rohstoffs noch viel schlechter ab. Laut Umweltschutzorganisation WWF steht das Unternehmen zu oberst auf der Liste der in der Schweiz untersuchten Firmen. Das schreibt die SonntagsZeitung in ihrem Artikel.
Clariant verwende aus Palmöl gewonne Chemikalien in Tensiden, Emulgatoren und Konservierungsmitteln. Diese wiederum landen in Haarshampoos, Seifen und Reinigungsmittel. Beim Kauf solcher Produkte sei oft nicht ersichtlich, dass sie aus Palmöl gefertigten Zutaten enthalten, schreibt die SonntagsZeitung weiter. Gemäss WWF ist es wichtig, dass Herstellter die Herkunft des verwendeten Palmöls kennen. Damit soll verhindert werden, dass Wälder für den Anbau abgeholzt werden.
Vorbildlich verhalte sie Ferrero, so WWF, der Hersteller des Brotaufstrichs Nutella. Er führt das WWF-Ranking mit 21,5 von 22 Punkten. Am besten unter den Schweizer Firmen schneidet Nestlé mit 17 Punkten ab. Clariant erhält 6,8 Punkte. Clariant gibt den Verbrauch von Produkten aus Palm- und Palmkernöl im Jahr 2019 mit über 132'000 Tonnen an. Das ist 15-mal so viel, wie Coop und Migros zusammen kaufen.