Das Erbgut der Tomate ist entziffert. Ein inter-nationales Forscherteam hat sowohl die aus Südamerika stammende Wildform als auch die Zuchttomate namens Heinz 1706 sequenziert. Ihre Gene unterscheiden sich nur um 0,6 Prozent voneinander, wie die Forscher im Fachjournal «Nature» schreiben.
Die detaillierte Karte zeige die Position und die Richtung aller 35’000 Gene. Das sind mehr als der Mensch hat, was für Pflanzen aber nicht ungewöhnlich ist. Vom Erbgut der Kartoffel, die wie die Tomate zu den Nachtschattengewächsen zählt, unterscheide sich das der Tomate um acht Prozent.
Die Analyse der Sequenz gibt Einblicke in die Evolution von Genen, die Fruchtmerkmale wie Fleischanteil und Farbe beeinflussen. Dank dem Vergleich von wilden und gezüchteten Formen können Forscher zudem verstehen, wie sich die Vielfalt der Tomatensorten entwickelt hat.
Das Erbgut wurde in jahrelanger Arbeit vom Tomato Genome Consortium untersucht. Darunter waren Forscher aus Deutschland, China, Südamerika, den USA und Israel.
Da auch Auberginen und Paprika zu den Nachtschattengewächsen gehören, könnten zahlreiche Forscherteams von dem Tomatengenom profitieren, sagte Mitautorin Christiane Gebhardt vom Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung. Letztendlich könne das Wissen um das Tomatengenom auch zur Züchtung von geschmacklich verbesserten oder schädlingsresistenten Tomaten beitragen.


