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Erbschaftssteuer verärgert Farmer

Der britische Agrarminister Steve Reed hat die geplante Erbschaftssteuer auf landwirtschaftliches Vermögen verteidigt. Es sei «nur richtig», dass die wohlhabendsten Landbesitzer und grössten Betriebe ihren gerechten Anteil an Steuern zahlten.

Ungeachtet der massiven Bauernproteste hält die Labour-Regierung an ihren Plänen fest, für landwirtschaftliches Vermögen eine Erbschaftssteuer einzuführen. Landwirtschaftsminister Steve Reed erklärte am 19. November vor dem zuständigen Parlamentsausschuss, dass die Landwirte im Hinblick auf die im Haushalt vorgesehenen Änderungen der Erbschaftssteuer «im Unrecht» seien. Die Schätzung aus der Branche, wonach mehr als 70’000 Betriebe betroffen wären, wies Reed zurück.

Betriebe frühzeitig an Kinder übertragen

Die Regierung geht hingegen davon aus, dass von der Erbschaftssteuer in Höhe von 20% auf landwirtschaftliches Vermögen von mehr als 1 Mio. £ (1,12 Mio. Fr.) nur knapp jeder Vierte der insgesamt rund 210’000 Betriebe betroffen sein wird. Unter der Annahme, dass die vom «Office for Buget Responsibility» (OBR) bestätigten Prognosen des Finanzministeriums über die Auswirkungen korrekt seien, lägen viele Landwirte «wahrscheinlich und glücklicherweise falsch», sagte der Agrarminister.

Zudem sollten auch die Landwirte ihre Steuerangelegenheiten planen, wie es die meisten Unternehmen oder Vermögensbesitzer täten, um ihre Steuerlast zu begrenzen, führte Reed aus. Dazu sollten sie eine professionelle Steuerberatung in Anspruch nehmen. Der Minister empfahl den Landwirten in diesem Zusammenhang, ihre Höfe möglichst frühzeitig an die Kinder zu übertragen. Bei einer Betriebsübergabe sieben Jahre vor dem eigenen Ableben werde die Zahlung einer Erbschaftssteuer dabei sogar vollständig vermieden.

«Horrender Druck für Bauern»

Hinsichtlich des Vorwurfs, Labour breche mit der Steuer ein Wahlkampfversprechen, stellte Reed fest, dass die neue Regierung von der vorherigen «ein schwarzes Loch» von 22 Mrd. £ (24,5 Mrd. Fr.) im Haushalt geerbt habe. Der vorherige Schatzkanzler habe das Ausmass dieses Problems vertuscht. «Keiner von uns wusste also, wie gross das Problem sein wird, als wir in die Regierung kamen», so der Minister, der zudem erklärte, es sei «nur richtig», dass die wohlhabendsten Landbesitzer und die grössten Betriebe ihren gerechten Anteil an Steuern zahlten.

Derweil bekräftigte der Präsident des englischen Bauernverbandes (NFU), Tom Bradshaw, die Kritik an der Erbschaftssteuer. Noch nie habe es in seinem ganzen Leben einen so schlechten Haushalt für die Landwirtschaft gegeben. Für die Familien und die Kinder auf den Höfen bedeute dies einen «horrenden Druck», der insbesondere auch auf den älteren, kranken und besorgten Landwirten laste, so Bradshaw. Die Steuer sei in jeder Hinsicht falsch, und was noch schlimmer sei, die Regierung werde ohnehin nicht das erreichen, was sie damit bezwecke.

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