Im Kanton Luzern sind aktuell über 30 landwirtschaftliche Parzellen auf einer Fläche von über 40 ha bekannt, wobei sich ein grosser Teil dieser Fläche auf drei Betrieben befindet. Die Voraussetzungen seien gegeben, dass das Erdmandelgras mit konsequenten Massnahmen auf den meisten Flächen weitgehend getilgt und eine weitere Ausbreitung gestoppt werden könne, schreibt das BBZN.
Kanton Luzern unterstützt Massnahmen
Diese Einschätzung wird von den Zuckerrüben- und Kartoffelproduzenten, den Lohnunternehmen und vom Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband geteilt. Sollte man Erdmandelgras auf seiner Parzelle finden oder einen Verdacht haben, dann sollte man die Pflanzenschutzfachstelle kontaktieren.
Auf bekannten Flächen werden Bekämpfungsprogramme durchgeführt. Es habe sich gezeigt so das BBZN Hohenrain, dass mit frühzeitigen Massnahmen die Problempflanze erfolgreich bekämpft werden könne. Der Kanton Luzern leistet einen finanziellen Beitrag an die Bekämpfungsmassnahmen. Bei der Entschädigung für Bekämpfungsmassnahmen handelt es sich um einen freiwilligen Beitrag.
Chemisch nicht behandelbar
Eingeschleppt wurde das Erdmandelgras vermutlich mit dem Transport und Handel von Blumenzwiebeln, schreibt die Liebegg . Die Bekämpfung ist sehr schwierig. Chemisch lässt sich die Pflanze nicht bekämpfen. Gemäss Liebegg ist weltweit kein Herbizid bekannt, das eine Wirkung gegen die Mandeln im Boden erzielt.
Das Erdmandelgras ist sehr anpassungsfähig, ein Aufkommen muss frühzeitig erkannt und bekämpft werden. So kann eine Pflanze mehrere hundert Mandeln produzieren. Und jene Mandeln, die im Folgejahr nicht austreiben, sind mindestens 5 bis 6 Jahre keimfähig. Gemäss Liebegg werden die Mandeln vor allem durch Erntemaschinen von Kartoffeln, Zuckerrüben und Gemüse verschleppt. «Zur Unterdrückung von etablierten Beständen des Erdmandelgrases ist der Wechsel auf getreidebetonte Fruchtfolgen oder mehrjährige Kunstwiesen empfehlenswert», schreibt Liebegg.
Harte Blätter
Die harten, braunen Mandeln des Erdmandelgrases sehen Erdkrumen ähnlich. Sie treiben mehrfach aus und überleben mehrere Jahre. Die Knöllchen sind sehr klein (2 bis 15mm) und werden leicht über Maschinen verschleppt. Warme Witterung, Bewässerung und nährstoffreiche Böden beschleunigen Wachstum und Mandelgrösse. Die Bildung neuer Knöllchen beginnt ab Juni. Das Erdmandelgras unterscheidet sich deutlich von anderen Gräsern und kennzeichnet sich durch einen dreikantigen Stängel, eine V-förmige Blattmittelrinne und durch die hellgrüne Farbe. Die Blätter sind hart und schwer benetzbar. sum