Die Inwiler Landwirte Karl und Bruno Feierabend wehren sich gegen eine Deponie bei einem Nachbarn. An einer Abstimmung lehnten die Stimmberechtigten dieses Deponieprojekt mit 68,3% Nein-Stimmen klar ab.
Wie sehr die Inwiler dieses Geschäft bewegt hat, zeigte sich im Vorfeld der Abstimmung in einer intensiven Auseinandersetzung der Befürworter und Gegner. Das Deponieprojekt einer regionalen Tiefbaufirma wurde bei der Vorprüfung der kantonalen Amtsstellen posititiv beurteilt. 
Der Gemeinderat verfügte Beschränkungen für die Durchfahrt zur Deponie durch das Dorf und handelte einen Beitrag in die Gemeindekasse von jährlich 210'000 Franken aus. «Für das nächste Jahr budgetiert die Gemeinde Inwil ein Defizit von rund 800'000 Franken, und da wäre dieser Beitrag willkommen gewesen», resümiert Gemeindeammann Fabian Peter die finanziellen Auswirkungen dieser Ablehnung für die Gemeindekasse.
Emotionale Abstimmung
Bereits im Frühling 2012 wurde das Komitee «Dep.Inwil?» gegründet. In diesem Komitee engagierten sich die Gebrüder Karl und Bruno Feierabend gegen dieses Deponieprojekt. Vor zwanzig Jahren hätten Feierabends auf eigenem Land bereits eine Deponie gehabt, die aber nicht sorgfältig genug betrieben und abgeschlossen worden sei und seither zu Vernässungen und schlechten Erträgen führe. 
«Wegen diesen schlechten Erfahrungen und den grossen Auswirkungen auf das Landschaftsbild lehnen wir dieses Deponieprojekt ab», bekräftigen Karl und Bruno Feierabend ihre Haltung. 
Gegenseitige Vorwürfe
Das Pro-Komitee «Inwil hat Zukunft» habe zwar damit rechnen müssen, dass das Projekt abgelehnt werde, aber die Deutlichkeit der Ablehnung sei schon sehr enttäuschend. Das Pro-Komitee bezichtigte die Gegnerschaft der Schwarzmalerei und der Polemik. Die Gegnerschaft, die «Dep.Inwil?»-Gruppierung, habe eher provokative Flugblätter in Umlauf gebracht. 
Das müsse aber sein, um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich zu ziehen, kontern diese. Zudem habe das Pro-Komitee in den letzten Wochen eher verwirrend informiert und argumentiert. Die ausserordentlich hohe Stimmbeteiligung von 69 Prozent zeigt, dass diese Auseinandersetzung die Bevölkerung interessierte. Das Ergebnis war klar: Sie lehnte das Projekt mit 756 Nein- zu 352 Ja-Stimmen ab.
Keine Veränderung
Den umliegenden Liegenschaften des nun abgelehnten Deponieprojektes bleibt nun die Sicht auf den Kirchturm von Inwil erhalten. «Es wird jetzt keine 18 Meter hohe Deponiezunge in Richtung Reuss erstellt. Wichtiger für die Bewirtschaftung der Betriebe ist allerdings, dass die bisherigen Wasserläufe bleiben und es keine zusätzliche Vernässungsgefahr gibt.» 
Für den Gemeinderat ist der demokratische Entscheid  derart eindeutig, «dass es sich erübrigt, weiter darüber zu diskutieren».

