Mutterkuh Schweiz kann optimistisch in die Zukunft blicken. Die Tiere sind am Markt gesucht, weitere Produzenten sind gesucht. Mit dem lancierten Projekt «Weidefleisch & Klima» soll die Klimawirkung der Mutterkuhhaltung ins richtige Licht gerückt werden.
Nach einer zweijährigen Pause konnte Mutterkuh Schweiz die Vereinsversammlung wieder mit physischer Anwesenheit ermöglichem. Zu Beginn der 45. Versammlung richtete Präsident Mathias Gerber den Blick in die Ukraine. «Wir können es nicht genug schätzen, in Frieden und mit sicheren Rahmenbedingungen leben zu dürfen», sagte er.
6000. Mitglieder
Anschliessend blickte er auf ein erfolgreiches Jahr zurück. 2021 konnte Mutterkuh Schweiz das 6000. Mitglied in den Verein aufnehmen. Gerber lobt auch das geschlossene Auftreten. Das sei beispielsweise beim Thema Wolf wichtig.
Am Markt sind die Tiere von Mutterkuh Schweiz sehr gefragt. Geschäftsführer Urs Vogt wies auf die guten Produzentenpreise hin. Natura-Veal, Natura-Beef, SwissPrimBeef und Premium-Beef der Rassen Angus und Simmental und generell alle Bio-Tiere seien gesucht.
Natura-Veal gesucht
Die gute Nachfrage führt dazu, dass alle erfolgreich kontrollierten Betriebe die entsprechenden Programmanerkennungen erhalten. Weitere Betriebe werden gesucht. Die Natura-Beef-Menge ist stabil und aufgrund der Einschätzungen können weitere Betriebe anerkannt werden. «Das erlaubt eine Minimierung der Natura-Beef-Warteliste», schreibt Mutterkuh Schweiz.
Sämtliche Bio-Betriebe erhalten die Programmanerkennung, alle anderen Betriebe werden in der zweiten Jahreshälfte anerkannt. «Mit diesen Massnahmen ergibt sich zusätzlich die Chance, mehr Natura-Veal zu erhalten», schreibt Mutterkuh Schweiz.
Weidehaltung ins richtige Licht rücken
Bei Thema Nachhaltigkeit lanciert Mutterkuh Schweiz mit «Weidefleisch&Klima» ein neues Projekt. Die Label aus der Mutterkuhhaltung hätten bezüglich Nachhaltigkeit bereits einen sehr hohen Standard. Mutterkuh Schweiz nennt die Verbesserung der Nutzungsdauer als positive Klimawirkung.
Ziel des Projekts ist, die Leistungen der Mutterkuhbetriebe nach internationalen Standards messbar zu machen, die Weidehaltung ins richtige Licht zu rücken und die Massnahmen zu erweitern. Angestrebt wird ein ausbalanciertes Nachhaltigkeitsbild.
Zuchtwerte
Neuigkeiten gab es auch bei der Zucht. Die Erneuerung der Zuchtwertschätzungsmodelle hat eine weitere Etappe genommen. Für die Publikation der Zuchtwerte im April 2022 werden die Zuchtwerte für die Geburtsmerkmale erneuert. Im Bereich der Mutterkuhhaltung gibt es neu Zuchtwerte für maternale Merkmale sowie genomische Zuchtwerte für Limousin.
2021 hat Mutterkuh Schweiz zusammen mit der Vianco und SFT-Events ein neues Auktionstool eingeführt. Auktionen wie den Stierenmarkt- oder die Rassenclubauktionen können hybrid, also gleichzeitig vor Ort und Online, durchgeführt werden.
Alle statutarischen Geschäfte (letztes Protokoll, Jahresbericht 2021, Tätigkeitsprogramm 2022, Jahresrechnung 2021, Décharge-Erteilung, Mitgliederbeiträge und Budget 2022) wurden gemäss den Anträgen einstimmig angenommen. Brigitte Guggisberg aus Englisberg BE wurde neu als Rechnungsrevisorin gewählt.


