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«Erleichtert das Leben auf der Alp»

zvg/Frutigländer |

 

Die Alp Ueschinen zählt mit 389,5 Kuhrechten zu einer der grössten Alpen in der Schweiz. Rund 500 Stück Vieh und 550 Schafe werden hier gesömmert.  Erst seit Sommer 2020 sind alle Alpen mit Strom erschlossen. Ende August wird die neue Natelantenne in Betrieb genommen.

 

Der Verein Alpwirtschaft Bern lud am vergangenen Samstag zu einer Alpexkursion ins Ueschinental. «Wir werden gleich vom Allmen-Beizli spazieren. Normalerweise haben wir hier eine wunderschöne Aussicht» sagte der Präsident vom Verein Alpwirtschaft Bern, Ernst Wandfluh, zu den Gästen. Er spielte auf den dichten Nebel an.

 

470 ha Weidefläche

 

Nach einer Stärkung im Beizli ging es los in Richtung Seinweidli, Hellhorn und Rhyhards. Auf dem rund einstündigen Marsch machte der Nebel der Sonne Platz.  Oberhalb «Lengböden» auf 2000 Meter wurde das Projekt «Strom und Wasserversorgung im Ueschinental» von Bergvogt Hans Rösti vorgestellt. 

 

Die Alp Ueschinen ist ein grosses Seitental in Kandersteg und erstreckt sich über ungefähr 5 Kilometer mit etwa 470 ha Weidefläche. An den Hängen rund um die Alphütten wurden in den Kriegsjahren rund 1600 Schafe gesömmert. Heute sind es noch rund 550 Stück von rund 20 verschiedenen Besitzern, die im Sommer von Ernst Wandfluh und seiner Familie betreut werden. Auf den Alpen werden auch 500 Stück Vieh, davon 250 Rinder und Kälber, gesömmert.

 

 

Ab Ende August Handyempfang

 

Der Blick ins Tal zeigt die Herausforderungen. Es gibt grosse Hänge und steil abfallende Berge. Das machte es unmöglich, eine Satellitenschüssel zum Telefonieren auf Ueschinen einzusetzen, sagte Elektroinstallateur Franz Rubin. Er schaute mit einem Telekom-Anbieter verschiedene Möglichkeiten an. Und es wurde eine Lösung gefunden.

 

Ab Ende August ist es möglich, mit dem Handy zu telefonieren. «Das hilft den Älplern sehr. So kann schneller Hilfe für Mensch und Tier angefordert werden» hielt Rubin fest. «Dank Franz Rubin haben wir eine Natelantenne. Behörden, Beamte und Geldgeber waren uns wohlgesinnt», lobte Rösti.

 

Ernst Wandfluh ist Präsident vom Verein Alpwirtschaft Bern. Er ist auch Kassier auf der Ueschinenalp
Michael Schinnerling

 

Seit 2020 Strom und Wasser

 

In über 34 Alphütten gehen seit Generationen Älpler nach Ueschinen. Rund 20 Älplerfamilien verbringen den Sommer im Tal. Die Energie- wie auch die Wasserversorgung waren immer Privatangelegenheit. Das führte dazu, dass Strom von Solaranlangen, Generatoren und Wasser aus diversen Quellen entnommen wurde. Das Ueschinental liegt auf1510 bis 2310 Meter über Meer. Seit 1974 erreicht man das Gebiet von Kandersteg aus über einer Güterstrasse bis Leng Böde (auf 2000 Meter). Die Zufahrtswege zu den privaten Alphütten sind geschottert.

 

«Erst seit letztem Sommer haben wir eine gute Wasser- und Stromversorgung. Das Projekt fand nicht bei allen Zustimmung» erklärte Hans Rösti. Die Idee für eine Stromerschliessung der Alphütten entstand während dem Bau des Alpbach-Wasserkraftwerkes im Tal. «Weil wir bereits am Bauen waren, legten wir zwei Leitungen, eine für Wasser und eine für Strom, in den gleichen Graben. Und so konnten wir im letzten Sommer die Generatoren abschalten und haben nun in allen Alphütten Strom», so Rösti. «Dies ist ein grosser Schritt, um nachfolgenden Generationen das Leben auf der Alp zu erleichtern», fuhr er fort.

 

Hans Rösti erklärte bei der Exkursion alles zum Thema: «Strom und Wasserversorgung im Ueschinental.»
Michael Schinnerling

 

2,1 Millionen Franken

 

Der Knackpunkt war für die Alpschaft Ueschinen aber das Budget von über 2,1 Millionen Franken. «Bund, Kanton und private Geldgeber (Licht- und Wasserwerk Kandersteg (LWK), das Kraftwerk Kander/Alp (KKA) sowie die Berghilfe und Alpinfra) haben fast 74 Prozent der Kosten übernommen. Den Rest haben die Älpler und die Alpkorporation Ueschinen beglichen. Wir werden nun das Netz dem LWK übergeben. Den Strom zahlen wir wie alle anderen auch. Der Unterhalt wird vom LWK gemacht», so Rösti. 

 

Das Leitungsnetz ist rund 9.2 Kilometer lang. Von der Transformatoren Station Alpbach wurde eine Leitung beim Restaurant Lohner verlegt. Von dort wird das Verteilnetz betrieben, welches insgesamt 7 Verteilkabinen umfasst. Der letzte Verteilerkasten steht auf fast 2000 Meter unterhalb von Längenböden.

Kommentare (1)

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  • Meisterlandwirt | 07.08.2021
    Dankbar, nehmen wir zur Kenntnis, dass solche Projekte,beweisen, dass zur Alpwirtschaft gestanden wird,und,dass man nicht gewillt ist, alles vergandet, dem Wolf zu opfern.

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