Die verheerenden Wald- und Buschbrände auf der indonesischen Insel Sumatra haben wahrscheinlich juristische Konsequenzen. Dicke Rauchschwaden nebeln Teile von Sumatra und Malaysia und den gesamten Stadtstaat Singapur seit Tagen ein.
Die Behörden ermittelten gegen mindestens 14 Plantagenfirmenwegen des Verdachts der Brandstiftung, sagte Umweltminister Balthasar Kambuaya am Samstag. Brandrodung ist illegal in Indonesien. Die Rauchschwaden hüllen seit Tagen Sumatra selbst sowie Teile Malaysias und ganz Singapur ein. Die US-Weltraumbehörde veröffentlichte eindrucksvolle Satellitenfotos von den Rauchwolken.
Warnung vor Aktivitäten im Freien
Die Luftverschmutzung hat in Singapur gefährliche Ausmasse erreicht. Die Behörden riefen die rund fünf Millionen Einwohner auf, Aktivitäten im Freien zu vermeiden. Die Armee wollte am Samstag beginnen, 200'000 Mundschutz-Masken an Bedürftige zu verteilen. Panikkäufe seien nicht nötig, sagte Verteidigungsminister Ng Eng Hen. Es gebe genug Masken für alle. Viele Läden hatten ihre sämtlichen Bestände am Freitag ausverkauft.
Leichte Entspannung
Am Samstag gab es erstmals seit sechs Tagen ein Aufatmen: der Luftverschmutzungsindex fiel am Nachmittag deutlich. Er hatte mehrere Tage auf gesundheitsschädlichem Niveau gelegen. Nach dem Mittag klarte es aber merklich auf. «Wind und Wetter sind uns gnädig, aber das ist wahrscheinlich nur vorübergehend», zitierte die Zeitung «Straits Times» den Lokalpolitiker Janil Puthucheary.
Auf Sumatra waren Hubschrauber mit Löschwasser im Einsatz. Zusätzlich sollten Chemikalien in die Wolken gesprüht werden, um künstlich Regen zu erzeugen. «Wir arbeiten hart daran, die Brände zu bekämpfen», sagte der Chef des Katastrophenschutzes, Dody Rustandi.
«In diesem Jahr ist es wirklich schlimm», sagte Santy Yeoh, ein Einwohner von Pekanbaru. «In anderen Jahren war es nur morgens schlecht, dann wurde die Luft besser, aber jetzt liegt der Rauch den ganzen Tag über der Stadt.» Viele Leute hätten bereits Atemwegserkrankungen.