Am 4. März 2025 lancierte das Klima-Bündnis Schweiz zusammen mit den sieben Initiativstädten die Charta in Bern. Mit der Unterzeichnung wollen die Städte ihre Verantwortung für Klimaschutz und Ernährungssicherheit auf kommunaler Ebene wahrnehmen, teilen sie mit.
Klimabündnis
Die Städte wollten sich «im Rahmen ihres Handlungsspielraums» für eine Stärkung von nachhaltigen Ernährungssystemen einsetzen, heisst es in der Mitteilung vom Mittwoch zur Charta.
Ziele sichtbar machen
Jede unterzeichnende Stadt und Gemeinde erklärt sich bereit zwecks Information und Austausch, innerhalb von zwei Jahren nach der Unterzeichnung der Charta ihre eigenen Ziele und Handlungen für ein nachhaltiges Ernährungssystem in geeigneter Weise zu veröffentlichen und somit ihr Engagement sichtbar zu machen.
Konkret geht es etwa um Verpflegungsbetriebe in Schulen, Kitas, Spitälern, Alters- und Pflegeheimen, die von der öffentlichen Hand betrieben werden. Dort sollen Empfehlungen wie der Einkauf aus kurzen Lieferketten und aus der Nähe beachtet werden.
Charta für nachhaltige Ernährung: Teil- und Etappenziele als Empfehlungen.
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Weniger Lebensmittelverschwendung
Weiter soll in diesen Betrieben ein «attraktives Angebot an ausgewogenen und attraktiven Gerichten» bereitgestellt werden. Auch der Verlust an Lebensmitteln muss reduziert werden. Zu den Aufgaben der Städte gehört unter anderem die Kommunikation und Sensibilisierung.
Die Ernährung verursache rund einen Viertel des Treibhausgas-Fussabdrucks der Haushalte in der Schweiz, heisst es in der Mitteilung. Aktuell gehe rund ein Drittel aller essbaren Lebensmittel zwischen Acker und Teller verloren oder werde verschwendet.
Die Ziele und Handlungsfelder der Charta dienen als Leitlinien, damit die Städte oder Gemeinden konkrete, dem eigenen Kontext angepasste Ziele und Handlungen entwerfen oder bestehende anpassen können.
Folgende Hauptziele hat die Charte (eine Auswahl)
- Der Anteil der Bevölkerung, welcher sich gesund und ausgewogen sowie umwelt- und ressourcenschonend ernährt, steigt. Die Ernährung entspricht den Empfehlungen der Schweizer Lebensmittelpyramide.
- Der Treibhausgas-Fussabdruck der Ernährung pro Kopf wird stark reduziert.
- Die vermeidbaren Lebensmittelverluste entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden minimiert.
- Die Landwirtschaft produziert klima- und standortangepasst und die Treibhausgasemissionen der landwirtschaftlichen Produktion werden reduziert.
- Die nachhaltige öffentliche Beschaffung im Bereich Ernährung orientiert sich an den Empfehlungen des Bundes am Ambitionsniveau «Gute Praxis».
Für die Landwirtschaft soll das gemäss Charta bedeuten:
- Die Städte nutzen ihre Flächen (Grünflächen, Landwirtschaftsflächen), um eine standortangepasste Landwirtschaft systematisch zu fördern, berücksichtigen dabei die Bedürfnisse der Landwirtinnen und Landwirte und planen Beteiligungsmöglichkeiten für die Bevölkerung.
- Stärkung von regionalen, nachhaltigen Wertschöpfungsketten mit dem Fokus, langfristig für alle nutzbringende Wirtschaftsmodelle zu etablieren und die Verbindung zu den Konsumentinnen und Konsumenten zu stärken.
- Verpflegungsbetriebe, wie Schulen, Kitas, Spitäler, Alters- und Pflegeheime sowie Veranstaltungen, welche durch die oder im Auftrag der öffentlichen Hand betrieben werden, bieten ein «attraktives Angebot» an ausgewogenen und attraktiven Gerichten an. Der Anteil an pflanzlichen Proteinen wird erhöht.