In Spanien ist die Zahl der Dörfer mit lediglich einem Bewohner weiter gestiegen, und zwar von 1’800 im Frühjahr 2021 auf nun 1’943. Das geht aus aktuellen Zahlen der Nationalen Statistikbehörde (INE) hervor. Allein 1’470 dieser Ein-Personen-Dörfer liegen in Galizien, im Nordwesten Spaniens. In 63 % der Dörfer ist der einzige verbliebene Bewohner ein Mann, in den restlichen eine Frau, wie «Agra-Europe» berichtet.
Entvölkerung droht
Spanien hat sehr viel stärker als die meisten anderen europäischen Länder mit der Entvölkerung des ländlichen Raums zu kämpfen. Für das Jahr 2020 gab die Bank von Spanien im ihrem Jahrbuch 2021 an, dass 42 % der Gemeinden im Land von Entvölkerung bedroht seien und zusammen nur noch 2,3 % der spanischen Gesamtbevölkerung beheimateten.
Regionale Schwerpunkt lagen auch dabei im Nordwesten, aber auch im Binnenland, etwa an der Grenze zu Portugal und östlich von Madrid. Und auch das derzeitige Bevölkerungswachstum in Spanien findet in diesen Regionen kaum statt.
Während die Gesamtbevölkerung laut aktuellen INE-Daten vor allem wegen Immigration im zweiten Quartal 2023 um 0,28 % auf 48,3 Millionen Personen angewachsen ist, blieb sie im Nordwesten sowie in der Extremadura an der Grenze zu Portugal nahezu unverändert. Mit einem Zuwachs von bis zu 0,58 % legten die Balearen sowie die Regionen Barcelona, Madrid und Valencia hingegen überdurchschnittlich stark zu.