Der Abbau von Torf für den Gartenbau zerstört Ökosysteme und schadet dem Klima. Torfersatzprodukte wie Rindenkompost oder Maisstroh schneiden ökologisch deutlich besser ab, bestätigt nun eine Studie der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW).
Auch wenn in der Schweiz seit 1987 kein Torf mehr abgebaut wird, wird er im Gartenbau doch rege genutzt: Die Schweizer Torfimporte belaufen sich jährlich auf bis zu 150'000 Tonnen. Um den Torfverbrauch zu senken, braucht es geeigneten Ersatz, der ökologisch besser abschneidet. Forschende der ZHAW haben nun die Ökobilanz von Torf und verschiedenen Alternativprodukten verglichen.
Grossteil der CO2-Emissionen durch Zersetzung
Wie die ZHAW am Mittwoch mitteilte, schneidet Torf bei der CO2-Bilanz deutlich schlechter ab als andere Substratkomponenten. Der grösste Teil der Emissionen falle jedoch nicht beim Torfabbau oder dem Transport zum Einsatzort an, sondern bei Zersetzung des Torfs während und nach der Nutzung im Gartenbau.
Einen sehr niedrigen CO2-Ausstoss und insgesamt eine gute Ökobilanz verzeichnen dagegen Substrate mit Holz, zum Beispiel Häcksel oder Fasern, sowie Landerde, TEFA-Maisstroh und Reisspelzen. Bis auf letztere können diese Alternativsubstrate lokal produziert werden und sind dadurch besonders nachhaltig, wie die ZHAW schrieb.
Je weniger Torf, desto umweltfreundlicher
Alternative Substratmischungen müssen jedoch nicht nur umweltfreundlich sein, sondern auch die Anforderungen des Gartenbaus erfüllen. Da Torf als Nährboden Vorteile hat, die Ersatzprodukte nicht vollkommen abdecken können, verglich die ZHAW-Studie zwei Erdmischungen für die Produktion von Weihnachtssternen mit unterschiedlichem Torfanteil.
Nicht nur die CO2-Emissionen, auch die gesamte Umweltbelastung war für einen Weihnachtsstern, der in Erde mit geringerem Torfanteil gezogen wurde, deutlich geringer als bei der konventionellen Torfmischung. Je geringer der Torfanteil, desto ökologischer, fasst die ZHAW die Ergebnisse in ihrer Mitteilung zusammen.