Vogelgrippe breitet sich bei Wildvögeln weiter aus.
Timo Loosli
Erstmals ist in Deutschland die Geflügelpest in einer Tierhaltung auf Schleswig-Holsteins Festland ausgebrochen. Betroffen ist ein Tierhalter aus dem Ort Heidmühlen im Kreis Segeberg. Dort sind innerhalb von drei Tagen mehr als 30% der Hühner verendet. Zuvor war eine Wildente im Gehege gelandet und gestorben, berichtet Dow Jones News. Der Kreisveterinär hat bereits die Tötung des Geflügelbestandes angeordnet.
Nach Angaben des Kreises wiesen Untersuchungen des Friedrich-Loeffler-Instituts bei allen sechs verendeten Tieren das Virus H5N8 nach. «Wir müssen jetzt unbedingt verhindern, dass die Geflügelpest von Wildvögeln auf weitere Nutz- und Haustierbestände übergreifen kann», betonte Landrat Jan Peter Schröder. Ab Dienstag, gilt im Kreis die Aufstallpflicht. Geflügel darf dann nicht mehr ins Freie. Eine landesweite Stallpflicht für Geflügel hatte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht bereits am Freitag ausgeschlossen.
Hintergrund ist, dass die Geflügelpest bei Wildvögeln derzeit regional sehr unterschiedlich auftritt und vor allem die Westküste betrifft. Am letzten Donnerstag war der erste Fall von Vogelgrippe in einer Nutztierhaltung in diesem Herbst in Deutschland nachgewiesen worden, und zwar in einer Hühnerhaltung auf der nordfriesischen Hallig Oland.