Dass die mitteleuropäischen Wälder durch den Klimawandel besonders unter Druck geraten, zeigt die erste Klimarisikokarte der Welt, die internationale Forschungseinrichtungen jetzt gemeinsam herausgegeben haben.
Wie die Technische Universität München (TUM) als ein Projektpartner am vergangenen Freitag (2.9.) mitteilte, wurden für die Karte die bisherigen Erkenntnisse zum globalen Klimarisiko für den Wald kombiniert. Eingeflossen sind das Risiko einer verminderten Kohlenstoff-Aufnahme von Wäldern, das Risiko des Artenverlusts und das klimabedingte Störungsrisiko, also die Wahrscheinlichkeit für ein flächiges Absterben von Wäldern.
Hohes Klimarisiko in europäischen Wäldern
Jeder dieser Ansätze habe unterschiedliche Stärken und Schwächen. Eine Kombination der unterschiedlichen Dimensionen liefere jedoch neue Einblicke in das globale Klimarisiko des Waldes. Die Karte zeigt laut TUM, dass der Wald in Zentral- und Westeuropa einem hohen Klimarisiko ausgesetzt ist. Weitere Gebiete mit hohem Klimarisiko seien der südliche boreale Nadelwaldgürtel, zum Beispiel in Kanada und Russland, sowie trockenere Gebiete in den Tropen, beispielsweise im östlichen Amazonasgebiet.
Karte noch nicht fehlerfrei
Nach Angaben der TUM wird in der Studie auch deutlich, dass bezüglich des Klimarisikos für Wälder noch große Unsicherheiten bestehen. Divergenzen zwischen den einzelnen Risikofaktoren deuteten darauf hin, dass die globale Entwicklung von Wäldern im Klimawandel noch unsicher sei und weiter erforscht werden müsse. Die Karte kann im Internet eingesehen werden: wilkescenter.utah.edu/tools/globalforestclimaterisk/