Für die späten Liefertermine kann mit der Rodung noch einige Tage zugewartet werden. Wo die Rüben noch stehen, zeigt ein letzter Kontrollgang, ob faule Rüben auftreten. Die Fäulen sind meist durch den Rhizoctoniapilz verursacht und betreffen nur bestimmte Stellen im Feld oder Einzelpflanzen. Bei Rhizoctonia frisst sich die Fäule von aussen nach innen in die Rübenwurzel. Beim Rüsselkäfer sind hingegen einzelne Löcher im Rübenkopf sichtbar. In wenigen Fällen sind dabei Rübenköpfe gefault, das bleibt aber eher die Ausnahme.
Laut Branchenvereinbarung können Rüben mit maximal 10 Prozent Fäuleanteil noch in die Fabrik geliefert werden. Allerdings kann sich während einer mehrwöchigen Lagerung Fäule an der Miete rasch ausbreiten und so einen Posten, der bei der Ernte noch in dieses Raster passte, unbrauchbar machen. Deshalb wird beim Auftreten von Fäule im Feld geraten, Vorsicht walten zu lassen bei der Ernte und bei der Lagerung.
Bei Regenwetter gehört ein Vlies über die Mieten, nachdem der Haufen auskühlen konnte. Das Vlies ist ein Schutz vor Regen, dazu muss es aber korrekt über die Haufen gezogen worden sein, sodass Regenwasser nach aussen ablaufen kann.
Ertrag wie auch die Zuckergehalte der Lieferungen in westlichen Anbauregionen schwanken stärker als in der Ostschweiz. Schwache Erträge und Gehalte werden aus Gebieten mit viel SBR-Gelbverfärbung sowie in leichten Böden mit viel Rübenmotten- oder Cercosporabefall gemeldet. In betroffenen Parzellen wird teilweise weniger als 50t Ertrag erreicht.
Der Zuckergehalt kann bei SBR-Befall sogar unter 12 Prozent abfallen. Das ist auch eine Folge der milden Winter, gefolgt von Hitzewellen im Sommer und des damit verbundenen Schädlings- und Krankheitsdrucks. Schlecht eingearbeitete Pflanzenreste bilden Brutstätten für Schädlinge, Krankheiten, Viren und Pilze.