Der designierte Präsident der diesjährigen UN-Weltklimakonferenz, Alok Sharma, hat seine internationalen Gesprächspartner aufgerufen, offen über die Klimapolitik zu diskutieren.
Die Teilnehmenden vorbereitender Klima-Gespräche am Sonntag und Montag in London sollten «keine Angst davor haben, Meinungsverschiedenheiten herauszuarbeiten».
Man müsse die Gelegenheit nutzen, damit alle das Treffen mit «einer klareren Vision der Endergebnisse» der geplanten Klimakonferenz verlassen könnten – und mit der Absicht, diese auch zu erreichen, sagte Sharma laut einer Mitteilung.
Im schottischen Glasgow soll im November die UN-Weltklimakonferenz Cop26 stattfinden, nachdem sie im vergangenen Jahr wegen der Pandemie verschoben worden war. Das Treffen gilt als wichtiger Meilenstein, um Vereinbarungen über die konkrete weitere Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens zu treffen.
Bei den zweitägigen Beratungen von Vertretern von mehr als 50 Ländern in London sollte es nun darum gehen, wie die Klimakonferenz im Herbst zu Erfolgen führen kann. Dabei steht vor allem die konkrete Umsetzung von Massnahmen im Mittelpunkt, um das 1,5-Grad-Klimaziel noch zu erreichen. Viele Staaten haben zwar Ziele zur Reduzierung ihrer klimaschädlichen Emissionen verabschiedet, tun aber bislang nicht genug, um diese auch tatsächlich rechtzeitig zu erreichen.
Schweiz bringt sich ein
Am Treffen nahm auch die Schweizer Umweltministerin Simonetta Sommaruga teil. Alok Sharma habe Sommaruga und die Umweltministerin von Ruanda, Jeanne d‘Arc Mujawamariya, gebeten, sich auf ministerieller Ebene hierzu einzubringen, wie das Umweltdepartement (Uvek) am Sonntag mitteilte. Sie sollen sich dafür engagieren, dass alle Länder ihr Klimaziel für das gleiche Jahr formulieren.
Die Schweiz strebe einheitliche und griffige Regeln an, die für alle Länder gelten, schreibt das Uvek weiter. Sommaruga habe die anderen Klima- und Umweltminister auch über die von der Schweiz abgeschlossenen bilateralen Klimaabkommen mit Peru, Ghana und Senegal informiert. Mit den Abkommen zeige die Schweiz auf, dass solche Regeln im Interesse beider Länder möglich sind.
Sommaruga habe am Vorabend der Konferenz zudem bilaterale Gespräche mit Alok Sharma sowie dem norwegischen Klima- und Umweltminister Sveinung Rotevatn geführt, schrieb das Uvek zudem.
Erstes Treffen nach langer Zeit vor Ort
Nach mehreren Online-Gesprächen ist das Treffen in London das erste seit langer Zeit, an dem Vertreter der Länder persönlich teilnehmen. Um möglichst vielen Nationen die Mitsprache zu ermöglichen, können sich Teilnehmende aber auch digital zuschalten.
Zentrales Ziel des Pariser Klimaabkommens ist es, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen sowie alles daran zu setzen, den Temperaturanstieg bereits bei 1,5 Grad zu stoppen.
Die beiden Werte Temperatur und CO2 korrelieren - wenn schon - umgekehrt. Wenn die Temperatur zunimmt (durch Zyklen, Erde näher an der Sonne, ...) nimmt auch der CO2-Gehalt der Luft meistens zu. Das ist aber nur gut.
Denn dadurch haben die Pflanzen mehr CO2 als Nahrung zur Verfügung, wachsen besser, geben bessere Erträge, verlieren weniger Wasser (da sie die Stomata zur CO2-Aufnahme nicht lange offen halten).
Dann prüfen wir diese Gleichung anhand der Klimadaten in der Vergangenheit und schauen, wie gross die Übereinstimmung ist.