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«Es geht nicht, dass Junge für Alte bluten»

Für Fabienne Wyder aus Büren an der Aare BE sind die Dinge klar: Will man mit einem Ehepartner den Betrieb führen, braucht es klare Regeln. Auch bei der Übernahme gabs für die 31-Jährige keine Kompromisse.

Raphael Bühlmann |

 

 

Für Fabienne Wyder aus Büren an der Aare BE sind die Dinge klar: Will man mit einem Ehepartner den Betrieb führen, braucht es klare Regeln. Auch bei der Übernahme gabs für die 31-Jährige keine Kompromisse.

«Schweizer Bauer»: Wir haben Sie vor einiger Zeit bereits einmal porträtiert. Wie geht Ihnen heute?
Fabienne Wyder: Gut, danke. Ich habe den Betrieb per 1.Januar 2015 nach der Generationengemeinschaft von meinem Vater komplett übernommen. Ebenfalls bin ich mittlerweile verheiratet.

Arbeitet Ihr Ehemann auch auf dem Betrieb mit?
Ja, ich habe den Betrieb zusammen mit meinem Ehemann übernommen.

Und das funktioniert so, wie Sie sich das einst vorgestellt hatten?
Ja soweit schon. Wir haben die Verhältnisse bei uns aber klar geregelt, was jedoch nichts mit der Tatsache zu tun hat, dass ich eine Frau bin. Ich denke es empfiehlt sich in jedem Fall, vor einer Heirat die Besitzverhältnisse vor, während und nach einer Ehe klar zu regeln. So habe ich in meinem Fall beispielsweise veranlasst, dass der Hof, falls ich sterben sollte, an meinen Ehemann übergeht. Ebenfalls bei einem Notar hinterlegt ist, dass wenn ich mich von meinem Mann trennen sollte, der Betrieb wieder ausschliesslich an mich zurückfällt.

Was hat Sie im vergangenen Jahr sonst noch beschäftigt?
Wir hatten mit der Liquidität des Betriebs zu kämpfen. Der Hof, den wir von meinem Vater übernahmen war hoch verschuldet. Ausserdem war das Jahr für Schweineproduzenten nicht gerade das beste. Für mich ebenfalls schwierig war, dass es zu einem harschen Generationenkonflikt zwischen mir und meinem Vater kam.

Wie sind Sie damit umgegangen?
Ich habe zu Beginn noch versucht, eine einvernehmliche Lösung mit meinem Vater zu finden. Sein Vorschlag betreffend Übergabe- und seine zukünftigen Anstellungsbedingungen waren aber für den Betrieb schlicht nicht tragbar und somit für mich weder zu verantworten noch annehmbar. 

Was war die Konsequenz?
Er wohnt und arbeitet heute nicht mehr auf meinem Betrieb.

Bereuen Sie das?
Nein. Für mich und den Betrieb war es das Beste. Ich empfehle auch all denjenigen, die einen Betrieb übernehmen, dass sie auf ihre Rechte bestehen. Es kann ja nicht sein, dass die junge Generation bluten muss, weil die ältere die Finanzen nicht im Griff hatte. Konkret geht es doch dabei in vielen Fällen darum, dass vergessen wurde, in die Pensionskasse einzuzahlen und dies im Nachhinein durch einen überhöhten Verkaufspreis der Liegenschaft wieder gutgemacht werden soll.

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