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«Es geht uns wohl noch zu gut»

Bei der Vermarktung der Sortenkäse fehle vielerorts das Herzblut, kritisiert der Sbrinz-Geschäftsführer Markus Baumann.

Daniel Salzmann |

 

 

Bei der Vermarktung der Sortenkäse fehle vielerorts das Herzblut, kritisiert der Sbrinz-Geschäftsführer Markus Baumann.

Gleich zweimal betonte Sbrinz-Geschäftsführer Markus Baumann, dass die folgenden Gedanken seine persönlichen seien. Mit gutem Grund: Seine Äusserungen letzte Woche vor dem Bernischen Käserverein waren brisant – gerade auch, weil sie nicht nur auf den Sbrinz AOP, sondern auch auf andere Sortenkäse mit entsprechenden Sortenorganisationen bezogen werden können. Zuerst umriss er die Lage beim Sbrinz: Die Qualität des produzierten Käses sei vorzüglich, der Lagerbestand gut, ebenso die Wertschöpfung, aber die Auslastung der Betriebe sei schlecht (Einschränkungen von 10% bis 60%) und die Verkäufe nicht zufriedenstellend.

«Zu viele Manager»

Zweitens zählte Baumann die Gründe auf, die er dafür sieht: Das Verkaufsinteresse des Handels sei klein (z.B. sei auf importierten Käsen oder Industriekäsen die Marge höher), zweitens wolle jeder auf allen Hochzeiten tanzen – das heisst, der Käsekaufvertrag mit der Sortenorganisation sei angenehm, Käsereien wollten Sortenkäse herstellen und und gleichzeitig aus der Einschränkungsmilch Spezialitäten, die auf dem Markt die Sortenkäse konkurrieren.

Grundsätzlich seien bei den Gruppierungen (Bundesamt für Landwirtschaft BLW, AOP-IGP-Vereinigung, Swiss Cheese Marketing SCM und Sortenorganisationen) die Wege viel zu kompliziert und teilweise ineffizient («zu viele Manager und zu wenig Kaminfeger»). Viele würden sich hinter «Marketing» verstecken, doch richtig verstandenes Marketing sei Knochenarbeit und koste Substanz. Seine Diagnose brachte Baumann wie folgt auf den Punkt: «Für grosse Veränderungen geht es uns wohl immer noch viel zu gut. So machen sich eine gewisse Lethargie und Bequemlichkeit breit.»

Verkauf aus einer Hand

Bezüglich Sbrinz AOP hat Baumann folgende Vision: Via Strukturbereinigung sind alle Sbrinz-Käsereien ausgelastet – und zwar ausschliesslich mit der Produktion von Sbrinz (keine Spezialitäten mehr). Dann wäre laut Baumann der Alp-Sbrinz speziell zu fördern, weil er im Trend liege. Die Vermarktung könnte neu organisiert werden, indem die Sortenorganisation für den Käse die 100%ige Verantwortung übernähme. Und dann müsste die Verpackung via Lizenzen einheitlich sein. Der Weg dahin ist weit, das wurde aus dem Referat deutlich. 

 

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