Eine Allianz von bäuerlichen Basisorganisationen aus der Deutsch- und Westschweiz stellen im Zusammenhang mit dem Milchgipfel vier Forderungen zur Verbesserung der Situation auf dem Milchmarkt. Es müsse sich etwas ändern, fordern die Organisationen. Mit Video
Hinter der Medienmitteilung stecken die bäuerlichen Organisationen Uniterre, NBKS, SAM sowie IG
Bäuerliche Familienbetriebe. Sie stellen ihre Forderung in Zusammenhang mit dem Milchgipfel, der vom Schweizer Bauernverband (SBV),Schweizer Milchproduzenten (SMP) und der Branchenorganisation Milch (BOM) organisiert wird.
Die Organisationen fordern gemeinsam dringende Massnahmen um das Debakel des Schweizer Milchmarktes und im speziellen der Industriemilch zu stoppen. «Nachhaltige, bäuerliche und fair bezahlte Milchproduktion» sei eine
unabdingbare Notwendigkeit, um unsere Versorgung mit gesunder Ernährung zu sichern: «Tatsächlich waren die Preise noch nie so tief wie heute und somit ist fu¨r viele Bauernhöfe kurzfristig kein Überleben möglich. Es herrscht Notstand!»
Die konkreten Forderungen:
1. Ein wirksames Regulierungssystem Seit der Marktliberalisierung im Jahre 2009 haben die
Produzenten die Möglichkeit ihre Mengen an die Nachfrage des Marktes anzupassen verloren.
Industrie und Grossverteiler kontrollieren die Branche und kommunizieren keine Informationen zur
Entwicklung der Nachfrage. Im Falle einer Überproduktion werden die Mehrmengen mittels allen
Produzenten auferlegten Abgaben u¨ber das Unternehmen Lactofama exportiert. Um Abhilfe zu
schaffen, braucht es ein flexibles Regulierungssystem u¨ber Preise, welches von den verschiedenen
Akteuren der Branche eingesetzt und von der SMP verwaltet wird.2. Die SMP muss eine Marktorganisation werden Die SMP muss die Marktorganisation in bäuerlicher
Hand werden, welche die Mengen und die Preise mit den verschiedenen Käufern aushandelt. Die Organisation
vertritt heute noch alle Milchproduzenten/Milchproduzentinnen. Aus diesem Grund, muss sie eine zentrale Rolle im
Milchmarkt spielen und die Ansprechpartnerin fu¨r alle Unternehmen, welche Milch kaufen wollen,
sein. Sie muss auch das Marktregulierungssystem umsetzen.3. Mehr Demokratie in der OrganisationSchweizer Milchproduzenten Um die bäuerlichen
Familien in ihrer eigenen Organisation zu stärken, braucht es individuelle Basisabstimmungen in
Fragen strategischer Wichtigkeit. Wir verlangen dass dahingehende Reformen in die Hand genommen
werden. Die Organisation muss transparenter werden um den Austausch mit ihren Mitgliedern zu
pflegen und um ihre Positionen zu stärken.4. Kein Zwang zu Überproduktion Heute werden die Bäuerinnen und Bauern gezwungen ihre
gesamte Milchmenge zu produzieren, auch wenn sie u¨ber die Nachfrage hinaus geht (Quote B und C).
Die Produktion und mehr noch der Export (Exportsubventionen) dieser Mengen ist teuer. Um fu¨r die
Bäuerinnen und die Bauern einen fairen Milchpreis zu bekommen sollten diese Mengen nicht mehr
produziert werden. Dazu braucht es eine Änderung der gesetzlichen Grundlage, transparente
Milchverträge, welche einen Preis und eine A-Milchmenge festhalten, sowie ein Regulierungssystem
um sie marktgerecht umzusetzen.