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«Es wird Preisdruck geben»

Der Pouletmarkt gilt als Wachstumsmarkt der Schweizer Fleischbranche. Dieses Wachstum ist nun saisonbedingt etwas ins Stocken geraten. Erstmals seit Jahren landeten Inlandpouletbrüstchen auf dem «freien» Markt.

 

 

Der Pouletmarkt gilt als Wachstumsmarkt der Schweizer Fleischbranche. Dieses Wachstum ist nun saisonbedingt etwas ins Stocken geraten. Erstmals seit Jahren landeten Inlandpouletbrüstchen auf dem «freien» Markt.

Der Konsum und die Inlandproduktion von Geflügelfleisch nehmen seit Jahren kontinuierlich zu. Von Januar bis Ende August 2016 wurden 5,4 Prozent mehr Pouletfleisch produziert als im Vorjahr.

Gilt als sicherer Hafen

Die Integrationsmast mit ihren kalkulierten Preisen und garantiertem Absatz gilt als sicherer Hafen im Markt für Agrarprodukte. Auch weil der Inlandanteil beim Geflügel erst 55 Prozent  beträgt. Doch nun vermeldet der Marktbericht in der «Schweizer Geflügelzeitung» Anzeichen einer momentanen Marktsättigung. «In den letzten Wochen sind erstmals seit mehreren Jahren Inland-Pouletbrüstchen auf den ‹freien› Markt gekommen», schreibt Ruedi Zweifel vom Aviforum in der September-Ausgabe.

Das heisst, dass dieses Fleisch nicht in den üblichen Absatzkanälen platziert werden konnte. Zwar ist der Herbst jedes Jahr die eher nachfrageschwache Zeit für Pouletfleisch. «Die Verkaufsentwicklungen haben aber nun einzelne Organisationen veranlasst, die Einstallungen für die kommenden Monate zu drosseln», so der Geflügelexperte. Die Proviande hat zudem für das 4. Quartal 2016 weniger Geflügelfleischimporte als im Vorjahr zur Versteigerung freigegeben.

Abnehmer gehen von Wachstum aus

Micarna, die grösste Schweizer Pouletproduzentin, verzeichnet zwar derzeit temporär eine leicht abgeschwächte Nachfrage nach Pouletfleisch. Von einer Marktsättigung spricht sie aber nicht. Die Micarna wolle die Produktion in den nächsten Jahren weiter ausbauen, sagt Kommunikationsleiter Roland Pfister. Auch Bell geht davon aus, dass sich der Schweizer Pouletmarkt weiterhin gut entwickelt. Ebenfalls keine Absatzschwierigkeiten vermeldet die Firma Kneuss Güggeli. Im Gegenteil. Vize-Verwaltungsratspräsident und CEO Daniel Kneuss sagt: «Wir suchen neue Produzenten.» Die drittgrösste Akteurin auf dem Schweizer Pouletmarkt, die Frifag Märwil AG, verweist für Auskünfte auf das Aviforum.

Sowohl Kneuss als auch Micarna rechnen aber in den kommenden Monaten und Jahren mit Preisdruck auf Schweizer Pouletfleisch. Dazu meint Robert Raval, Präsident der Schweizer Geflügelproduzenten: «Die Preise für Poulets werden unter Einbezug der Arbeit und der Kosten kalkuliert. Ich sehe keinen Grund, wieso diese sinken sollten.» Nebst den Marktbedingungen weht den Pouletproduzenten künftig auch vonseiten der Raumplanung ein rauerer Wind entgegen. Ein Bundesgerichtsentscheid erschwert künftig die bodenunabhängige Produktion massiv.

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