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Eseltrekking als zusätzliches Betriebseinkommen

Für die Bergbauernfamilie Schmid aus St. Gallen wurde aus der Liebe zu Eseln ein eigener Betriebszweig.

Gisela Bührer, lid |

 

 

Für die Bergbauernfamilie Schmid aus St. Gallen wurde aus der Liebe zu Eseln ein eigener Betriebszweig.

Die Familie Schmid bewohnt den Bio-Bergbauernhof "Letzi" auf einer idyllischen Anhöhe auf 1'100 m.ü.M., vier Kilometer ausserhalb von Wildhaus im Kanton St. Gallen. Nicht nur Bergwiesen mit Blumen und Kühen gehören zum Bio-Bergbauernhof, sondern auch Esel sowie etliche weitere Tiere. Corina Schmid ist mit Eseln aufgewachsen und hat eine enge Beziehung zu den Tieren. Deshalb kam ihr Mann Werner auf die Idee, mit den eigenen Grautieren in den Agrotourismus einzusteigen.

Zehn Prozent kommt von den Eseln

Familie Schmid führt diesen Sommer das vierte Mal Eselswanderungen durch. Beim Eseltrekking können Familien und andere Gruppen bei Halbtagesausflügen auftanken und etwas Ungewöhnliches erleben. Pro Jahr haben bisher 200 bis 300 Personen an den Eselswanderungen teilgenommen. Das Eseltrekking trägt mit knapp zehn Prozent zum Betriebseinkommen der Familie Schmid bei.

Die Bergbauernfamilie ist beruflich vielfältig unterwegs. Von Dezember bis März arbeitet der Familienvater bei den Wildhuser Bergbahnen. Corina Schmid fertigt als gelernte Kundenschneiderin Massgeschneidertes und bewirtet neuerdings zusammen mit ihrer Freundin ein "Fondue-Stübli". Der Bauernhof selbst trägt mit der Tiervermarktung inklusive Direktzahlungen rund 70 Prozent zum Familieneinkommen bei.

Esel sind Beziehungstiere

Esel seien störrisch, dumm und faul, heisst es häufig. "Esel sind nicht dumm und störrisch. Es sind treue, vertrauensvolle Tiere, die einen nicht im Stich lassen", widerlegt Corina Schmid das Vorurteil energisch. Sie kämpft dafür, das Image der Esel zu verbessern.
Denn die Esel sind für die Familie mittlerweile wie gute Freunde. Esel sind Beziehungstiere. Sie wollen Vertrauen finden können.

Die Bergbäuerin kennt den Charakter ihrer Tiere und überlegt sich bereits beim Rüsten der Tiere für die Trekking-Tour, welcher Esel zu welchem Erwachsenen passt. Eltern dürfen je einen Esel führen, ihre Kinder reiten währenddessen auf den Eseln. Seit Kurzem bietet die Familie auch "Eselführen" nur für Erwachsene auf dem Letzi-Hof an. "Esel führen ist gar nicht so einfach," weiss Corina Schmid. "Es ist charakterbildend."

Tierhaltung ist ihr Leben

Werner Schmid kann sich seinen Bauernhof, den er im Jahr 2004 von Vater und Grossvater übernommen hat, nicht ohne Tiere vorstellen: "Tierhaltung ist unser Leben." Werner und Corina Schmid leisten viel Aufklärungsarbeit während der Eselswanderungen mit ihren Gästen. Sie spüren echtes Interesse bei den Fragen, die ihnen ihre Besucher stellen.

Manche haben Mühe damit, dass viele der Tiere auf dem Schmidschen Bauernhof schlussendlich geschlachtet werden. Aber die Besucher setzen sich ehrlich mit dieser Fragestellung auseinander. Werner Schmid ist überzeugt davon, dass viele ihrer Gäste beim Verlassen des Biohofes bereit wären, ein bis zwei Franken mehr für eine Portion Fleisch zu zahlen als vor ihrer Eselswanderung. Manche von ihnen melden sich im Herbst wieder und bestellen Fleisch. "Das zeigt uns, dass wir richtig liegen", freut sich der Berglandwirt.

Familie Schmid ist von ihrer Idee der Eselswanderungen mehr denn je überzeugt. Wer den Mut habe, den Schritt zu wagen, etwas Neues auf dem Betrieb zu realisieren, der habe auch Perspektiven, sind die Schmids überzeugt.

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