In Frankreich wird mit einer aussergewöhnlich schlechten Ernte von Esskastanien gerechnet. Für das Hauptanbaugebiet im Département Ardèche geht das berufsübergreifende Komitee der Esskastanienwirtschaft, die Branchenorganisation der Bauern und Verarbeiter, laut Medienberichten von Einbussen zwischen 50% und 80% aus.
Zudem bestehe die diesjährige Ernte aus aussergewöhnlich kleinen Früchten, die daher weitestgehend in die Verarbeitung gehen würden. Die Ursache für die hohen Ausfälle ist der Branchenorganisation zufolge in der Trockenheit zu suchen.
Während die Bäume ausbleibende Regenfälle im Sommer relativ gut verkraften könnten, würden für eine hohe Erntequalität ausreichende Niederschläge während der Hauptreifezeit im September benötigt. Die diesjährigen Ernteeinbussen sind ein weiterer Rückschlag für den Sektor, der seit 2010 bereits mit den Folgen der Einschleppung der Japanischen Esskastanien-Gallwespe zu kämpfen hat.
Für das laufende Jahr rechnen einzelne Betriebe mit Gewinneinbussen von bis zu 80% und hoffen daher auf staatliche Unterstützung. Der Anbau von Esskastanien ist allerdings auch in Frankreich von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung. An den gesamten Flächen zur Obsterzeugung hat die Esskastanienproduktion einen Anteil von 5%. Sie liegt damit in etwa auf dem Niveau von Kirschen und Birnen. Geerntet wurden im vergangenen Jahr gut 7'800 t. Mehr als die Hälfte davon stammte aus dem Département Ardèche, wo im Schnitt jährlich 5'000 t produziert werden.