Pflanzenforschern der ETH Zürich ist es gelungen, eine gentechnisch veränderte Manioksorte zu entwickeln, die gegen zwei ernsthafte Virenkrankheiten resistent ist. Nach erfolgreichen Gewächshaus-versuchen soll die neue Sorte jetzt in Afrika getestet werden.
Maniok gehört in tropischen Ländern zu den wichtigsten Nutzpflanzen. Seine stärkehaltigen Wurzelknollen sind Nahrungsgrundlage für hunderte Millionen Menschen. Verschiedene Pflanzenviren bedrohen aber den Maniok-Anbau.
RNA-Moleküle verhindern Ausbreitung
Forschende der ETH haben nun eine gentechnisch veränderte Manioksorte entwickelt, die gegen das gefürchtete «Cassava Brown Streak Virus» resistent ist. Das Braunstreifenvirus mit Ursprung in Ostafrika infiziert die Maniokwurzeln und macht sie ungeniessbar.
Wie die ETH am Mittwoch mitteilte, haben die Pflanzenforscher das Erbgut der nigerianischen Manioksorte TME 7 soweit verändert, dass sie gewisse RNA-Moleküle bildet, die sich dann bei einem Befall an das Genom des Virus lagern und dieses stilllegen. Dadurch kann sich der Krankheitserreger nicht mehr vermehren und in der Pflanze ausbreiten.
Virus wird über Weisse Fliege übertragen
Übertragen wird das Braunstreifenvirus vermutlich durch die Weisse Fliege. Diese verbreitet auch das ebenfalls gefährliche Maniok-Mosaikvirus, gegen das die Sorte TME 7 jedoch von Natur aus resistent ist. Das winzige Insekt saugt Pflanzensäfte und schleust dabei diese Viren in den Maniok ein.
Die Weisse Fliege hat sich in den vergangenen Jahren stark vermehrt, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Sie zu bekämpfen sei jedoch schwierig. Es sei deshalb viel effizienter, Maniok mit genetischen Modifikationen gegen die Viren zu schützen.