Forscher der ETH Lausanne haben eine Methode entwickelt, Sonnenenergie in Form von Wasserstoff zu speichern. Dabei griffen sie auf eine unkonventionelle Lösung zurück: Rost.
Das Forschungsteam von Professor Kevin Sivula hatte sich zum Ziel gesetzt, ein äusserst kosteneffizientes Verfahren zur Speicherung von Solarenergie zu entwickeln, wie die ETH Lausanne in einem Communiqué schreibt.
Kombination
Rost - oder Eisenoxid, so der wissenschaftlich korrekte Name - eignete sich dazu besonders gut, da er sehr wenig kostet. «Der teuerste Werkstoff unseres Systems ist die Glasplatte», sagt Sivula gemäss Mitteilung.
Die Methode basiert auf der so genannten photoelektrochemischen Solarzelle, die der ebenfalls an der ETH Lausanne forschende Michael Grätzel entwickelt hatte. Diese ermöglicht es, Wasserstoff direkt aus Wasser zu gewinnen.
Das von den Forschern um Kevin Sivula entwickelte System kombiniert Gätzels Methode mit Rost. Dieser setzt bei Lichteinstrahlung Sauerstoff frei, während eine Farbstoffzelle Wasserstoff produziert.
Bescheidener Wirkungsgrad
Momentan befindet sich das System im Experimentierstadium. «Die Effizienz des Systems ist noch relativ bescheiden», räumt Sivula ein. Der Prototyp könne nur etwa 1,2 Prozent des Sonnenlichts in Wasserstoff umwandeln. Das ist wenig im Vergleich zu einer Entwicklung eines Forscherteams in den USA, die einen etwa zehnmal höheren Wirkungsgrad erreichte - allerdings mit deutlich höheren Kosten.
Mit Rost lässt sich laut Sivula ein Wirkungsgrad von bis zu 16 Prozent erreichen. In einigen Jahren, so hofft er, wird das System eine ausreichend effiziente Speicherung ermöglichen, damit Sonnenenergie zu jedem beliebigen Zeitpunkt bereitgestellt werden kann. Dadurch könnte das Potenzial dieses Bereichs erheblich gesteigert werden.


