Die Landwirte in Deutschland werden das Maisareal für die kommende Ernte im Vergleich zum Vorjahr wohl um 23’000 ha oder 0,9 % auf 2,462 Mio ha einschränken. Dies ist zumindest das Ergebnis einer Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Kynetec im Auftrag des Deutschen Maiskomitees (DMK) unter mehr als 2’000 Landwirten durchgeführt hat.
Wie das DMK mitteilte, ist allerdings für die einzelnen Bundesländer im Vergleich zu 2022 mit recht unterschiedlichen Veränderungen des Maisanbaus zu rechnen. Zuwächse von bis zu 3 % werden für Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg erwartet.
Für Mecklenburg-Vorpommern und Hessen rechnen die Fachleute mit einem Plus von ungefähr 3 % bis 4 %. Indes ergaben sich für Schleswig-Holstein, Brandenburg, Thüringen und Bayern Einschränkungen des Maisanbaus von voraussichtlich 0,1 % bis 3 %.
Für Nordrhein-Westfalen und Sachsen sieht das DMK die betreffenden Flächen um 3 % bis 5 % kleiner als 2022.
Fläche für Biogas und Futter gleichbleibend
Die grösste Veränderung prognostizieren die Bonner Fachleute für Rheinland-Pfalz und das Saarland. Für diese Region wird eine Verkleinerung des betreffenden Areals um 10,7 % auf insgesamt 40’449 ha prognostiziert.
Nach den Ergebnissen der Kynetec-Umfrage dürfte der Anbau von Körnermais einschliesslich Corn-Cob-Mix in diesem Jahr im Vergleich zu 2022 um 25’720 ha oder 5,6 % auf insgesamt fast 482’500 ha ausgeweitet werden.
Dagegen wird für Silomais zur Biogas- und Futtererzeugung mit einem Areal von etwa 2 Mio ha gerechnet, was dem Vorjahresniveau entsprechen würde.
Böden werden geschützt
Unterdessen wird der Bodenschutz beim Maisanbau nach Einschätzung des Maiskomitees immer wichtiger. So hätten schätzungsweise 85 % der Betriebe 2023 auf ihren Maisflächen eine Winterbegrünung angelegt.
Zum Beginn der regelmässigen Umfrage im Jahr 2013 habe der Anteil bei nur 55 % gelegen und sei seitdem stetig gewachsen. Der Anteil der Winterbegrünungen an der prognostizierten Gesamtmaisfläche der befragten Betriebe sei 2023 im Vorjahresvergleich sogar um 10 Prozentpunkte auf 71 % gestiegen.
Als Argumente für die Winterbegrünung führt das Maiskomitee die Verbesserung der Bodenstruktur und die Vorbeugung von Nährstoffabtrag und Bodenerosion an. Ausserdem würden damit agrarpolitische Förderungsvorgaben erfüllt.