In der EU sind im Jahr 2020 rund 340 000 Hektar Wald verbrannt – eine Fläche, die 30 Prozent grösser ist als Luxemburg. Das geht aus einem am Freitag in Brüssel veröffentlichten Bericht der EU-Kommission hervor, der die Waldbrände des vergangen Jahres in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika untersucht hat.
«Der heutige Bericht zeigt, wie verheerend das letzte Jahr war – eine Entwicklung, die sich, wie die diesjährigen Daten zeigen, fortsetzt», teilte der für Umwelt zuständige EU-Kommissar Virginijus Sinkevicius mit.
Balkan und Mittelmeer
Den Untersuchungen zufolge war die Waldbrandsaison 2020 von zahlreichen Flächenbränden in der ersten Jahreshälfte geprägt: Im Winter brachen Brände im rumänischen Donaudelta und in den Pyrenäen aus, im Frühjahr hauptsächlich in der Balkanregion. Im Sommer und Herbst seien die Mittelmeerländer, insbesondere Spanien und Portugal, am stärksten betroffen gewesen.
Die grössten Flächenbrände des Jahres ereigneten sich laut dem Bericht allerdings ausserhalb der EU: nahe des Kernreaktors Tschernobyl in der Ukraine. Aus Deutschland seien 1360 Waldbrände gemeldet worden, den Informationen zufolge brannte eine Fläche von 368 Hektar. Am stärksten betroffen von den Waldbränden war demnach Brandenburg.
Schuld meist der Mensch
Im Vergleich zum Jahr 2019 seien während der Brandsaison im vergangenen Jahr zudem mehr Menschen gestorben, so der Bericht. Spanien meldete demnach insgesamt sechs Tote, darunter vier Feuerwehrleute. Zu beobachten sei eine erhöhte Brandgefahr, längere Brandzeiten und intensive, sich schnell ausbreitende «Mega-Brände», die mit herkömmlichen Brandbekämpfungsmitteln kaum zu löschen seien.
Schuld an den Feuern trage meist der Mensch: Mehr als neun von zehn Bränden in der EU seien auf menschliches Handeln zurückzuführen, hiess es.
"Schuld an den Feuern trage meist der Mensch: Mehr als neun von zehn Bränden in der EU seien auf menschliches Handeln zurückzuführen, hiess es."
Sonst heisst es immer: "Wir, das CO2, der Klimawandel sind schuld"