Der Exportüberschuss von 70,1 Milliarden Euro liegt dabei 22 Prozent oder 12,8 Milliarden Euro höher als im Jahr 2022. Diese positive Bilanz sei vor allem auf anhaltend hohe Preise für EU-Exportprodukte gepaart mit sinkenden Weltmarktpreisen für Importprodukte zurückzuführen, schreibt die zuständige EU-Kommission.
Zu den Haupttreibern der EU-Exporte gehörten Getreidezubereitungen, Milchprodukte und Wein. Was die Einfuhren betrifft, weist die EU weiterhin ein Handelsdefizit bei bestimmten Produktkategorien wie Ölsaaten und Eiweisspflanzen, Obst und Nüssen sowie Kaffee, Tee, Kakao und Gewürzen auf.
Top 3 Exportländer: Grossbritannien vor den USA und China
Die EU-Agrarlebensmittelexporte erreichten im Jahr 2023 einen Wert von 228,6 Milliarden Euro. Die EU handelt mit einer Vielzahl von Ländern, wobei Grossbritannien mit einem Anteil von 22 % (51,3 Milliarden Euro) das wichtigste Ziel der EU-Agrarlebensmittelexporte ist. Die USA bleiben das zweitgrösste Zielland aller EU-Agrarlebensmittelexporte.
China ist nach wie vor das drittgrösste Zielland, auf das 6 % des gesamten EU-Ausfuhrwerts von Agrarlebensmitteln entfallen. Allerdings gingen die Schweinefleischexporte nach China im Jahr 2023 um 29 % zurück. Gestiegen sind die EU-Agrarlebensmittelexporte in die Türkei (+683 Mio. Euro, +7 %) und in die Ukraine (+533 Mio. Euro, +18 %).
Exportschlager: Getreideprodukte vor Milchprodukten und Wein
Im Jahr 2023 exportierte die EU eine grosse Vielfalt an Produkten, wobei die drei am häufigsten von der EU exportierten Produktkategorien fast 30 % der gesamten Agrar- und Lebensmittelexporte der EU ausmachten. Zu diesen Top-3-Kategorien gehörten Getreideprodukte, Milchprodukte, sowie Wein und weinbasierte Produkte.
Die Exporte von Zubereitungen aus Obst, Nüssen und Gemüse verzeichneten im Jahr 2023 mit +1,3 Milliarden Euro (+12 %) im Vergleich zu 2022 den grössten Wertzuwachs. Auch der Export von Süsswaren und Schokolade hat im Vergleich zum letzten Jahr kräftig zugelegt (+1,2 Milliarden Euro, +12%).
📊EU agri-food trade balance reached a record level in 2023 with a total surplus of €70.1 bln
— EU Agriculture🌱 (@EUAgri) April 5, 2024
Exports reached €228.6 bln trading with a large number of countries &
EU imported over €1 bln from over 30 countries.
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Top 3 Importländer: Brasilien vor Grossbritannien und der Ukraine
Die EU-Agrarlebensmittelimporte gingen im Jahr 2023 um 7 % zurück und erreichten 158,6 Milliarden Euro. Dieser Rückgang hänge mit der Entwicklung der Preise der importierten Produkte zusammen, schreibt die EU-Kommission weiter.
Brasilien blieb die wichtigste Herkunftsquelle und machte im Jahr 2023 11 % der EU-Agrarlebensmittelimporte aus. Das Vereinigte Königreich war die zweite Quelle, wobei die Importe stabil blieben. Die Ukraine blieb mit einem Wert von 11,8 Milliarden Euro und 7 % der EU-Importe die dritte Quelle. Insgesamt machten die drei wichtigsten Herkunftsländer der EU-Importe 28 % der Gesamtimporte aus.
Neben anderen bedeutenden Entwicklungen war der grösste Anstieg der Importe aus der Türkei (+999 Mio. Euro, +18 %), gefolgt von Ägypten +566 Mio. Euro, +41 %. Weitere signifikante Veränderungen wurden mit Rückgängen in Argentinien (-2,3 Milliarden Euro, -33 %), China (-1,5 Milliarden Euro, -15 %) und Indonesien (-1,3 Milliarden Euro, -19 %) beobachtet.
Importschlager: Obst vor Ölsaaten und Kaffee
Im Jahr 2023 importierte die EU weiterhin vor allem drei Kategorien von Produkten, die 40 % der gesamten Agrarlebensmittelimporte der EU ausmachten: (1) Obst und Nüsse, (2) Ölsaaten und Eiweisspflanzen und (3) Kaffee, Tee, Kakao und Gewürze.
Diese Kategorien repräsentieren zwischen 21 und 22 Milliarden Euro und machen 13 bis 14 % der EU-Importe aus. Die grössten Zuwächse im Importwert gab es 2023 bei Tabakwaren (+1 Milliarde Euro, +27 %) und Gemüse (+793 Millionen Euro, +16 %).


