Die EU-Kommission sieht in ihrer Strategie für den Artenschutz 10% der landwirtschaftlichen Nutzfläche als Brache vor, was Agrarminister zahlreicher EU-Mitgliedstaaten ablehnen. In einer Tischumfrage auf dem Rat konnte sich die Hälfte der EU-Mitgliedstaaten allenfalls 5% nicht-produktive Flächen vorstellen.
Allerdings sollte auf diesen Arealen wenigstens der Leguminosenanbau zugelassen werden, fügten einige Minister hinzu. Sie verwiesen auf die besonderen nationalen Gegebenheiten, die gegen einen einheitlichen Mindestsatz für die Brache sprechen. Ausserdem wurde die Versorgungssicherheit angesprochen, weshalb die Landwirtschaft nicht auf Fläche verzichten könne.
Ähnlich gross war der Widerstand im EU-Agrarrat gegen Mindestanforderungen für die vorgesehenen Ökoregelungen in der 1. Säule der GAP (Eco-Schemes). 14 EU-Mitgliedstaaten lehnen Mindestanforderungen an die Ökoregelungen ab, fasste Ratspräsidentin Julia Klöckner nach dem Treffen zusammen. Das Gleiche gelte für ein Mindestbudget für die Ökoregelungen.
Deutschland, Frankreich, Spanien, die Niederlande und Dänemark machen sich dagegen für Eco-Schemes als zentrales Element der GAP-Reform stark. Um Anreize für eine umweltgerechte Erzeugung zu geben und gleichzeitig faire Wettbewerbsbedingungen in der EU zu erhalten, fordern diese Ländern Mindestanforderungen für die Ökoregelungen.
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski befürchtet eine Verwässerung der grünen Architektur und ein Ausbremsen der Reform wie 2013. Damals hatten die EU-Mitgliedstaaten die Ökologische Vorrangfläche auf 5% gedrückt und mit "einfachen" Massnahmen, wie Zwischen- und Deckfrüchten, ergänzt