Giansanti übernimmt diese Aufgabe zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da die Vision der EU für ihre landwirtschaftliche Zukunft vor dem Hintergrund wachsender Bedenken auf den Höfen Gestalt annimmt. Zusammen mit einem Team von sechs neu gewählten Vizepräsidenten tritt Giansanti die Nachfolge von Christiane Lambert (FNSEA, Frankreich) an, die die Organisation in den vergangenen vier Jahren geleitet hat.
Milch- und Getreideproduzent
In seiner ersten Erklärung nach der Wahl erklärte Massimiliano Giansanti: «Ich fühle mich durch dieses Vertrauensvotum zutiefst geehrt und bin mir der Verantwortung meiner Amtszeit voll bewusst.» Die kommenden Monate in Brüssel würden in vielerlei Hinsicht entscheidend sein. Er nannte die von Ursula von der Leyen entworfene Vision für Landwirtschaft und Lebensmittel. «Wir werden auch mögliche Ankündigungen der Kommission zu Fortschritten bei Handelsabkommen wie dem Mercosur genau im Auge behalten», sagte der Italiener.
Massimiliano Giansanti bewirtschaftet zusammen mit seiner Familien in Italien einen Milch- und Ackerbaubetrieb.
zvg
Massimiliano Giansanti ist seit 2017 Präsident von Confagricoltura und seit 2020 Vizepräsident von Copa. Als landwirtschaftlicher Unternehmer bewirtschaftet Giansanti mit seiner Familie landwirtschaftliche Betriebe, die hauptsächlich Getreide, Kiwis, Milchprodukte und Solarenergie produzieren. Er ist Produzent von Parmigiano Reggiano und Lieferant von hochwertiger Milch für die Molkerei Centrale del latte di Roma.
Fünf Schlüsselprioritäten
Massimiliano Giansanti stellte auch seien Prioritäten vor: «Meine Amtszeit wird sich auf fünf Schlüsselprioritäten konzentrieren: eine starke GAP (Gemeinsame Agrarpolitik) mit einem angemessenen Budget, eine gerechtere Lebensmittelkette, eine kohärente Handelspolitik, ein neuer Ansatz für den Grünen Deal und ein starker Fokus auf Innovation. Diese Prioritäten haben alle ein gemeinsames Ziel: die Stärkung des Einkommens, der Wettbewerbsfähigkeit und der Attraktivität unserer Landwirtschaft.»
Sein Ziel ist es, der Stimme von Copa deutlich Gehör zu verschaffen. Zudem will er erreichen, dass die europäischen Institutionen die strategische Bedeutung der Landwirtschaft für eine gemeinsame Zukunft anerkennen.
Sechs Vizepräsidenten
Massimiliano Giansanti wird von sechs gewählten Vizepräsidenten unterstützt: Nikolaus Berlakovich (LKÖ, Österreich), Søren Søndergard (DAFC, Dänemark), Franck Sander (FNSEA, Frankreich), Pedro Barato (ASAJA, Spanien), Jan Doležal (AKCR, Tschechische Republik) und Francie Gorman (IFA, Irland). Copa ist der europäische Dachverband der Landwirte.
Blick auf Landwirtschaft hat sich geändert
Die scheidende Copa-Präsidentin, Christiane Lambert, sagte: «In den vergangenen vier Jahren an der Spitze von Copa habe ich gesehen, wie weit wir gekommen sind. Wir haben dazu beigetragen, dass sich der Ansatz der Kommission in Bezug auf landwirtschaftliche Fragen geändert hat.» Der Verband habe erreicht, dass der Schwerpunkt wieder auf dem Zuhören liege, die Wettbewerbsfähigkeit wieder auf den Tisch komme und die Realitäten der Landwirtinnen und Landwirte berücksichtigt würden.
Christiane Lambert hat die Copa in den vergangenen vier Jahr präsidiert.
FRANCK BELONCLE
Für Lambert ist die geplante Lockerung des Schutzstatus der Wölfe ein gutes Beispiel für diese positive Entwicklung. Und sie äusserte sich zu ihrem Nachfolger: «Ich kenne Massimiliano Giansanti sehr gut, da ich eng mit ihm zusammengearbeitet habe. Ich bin zuversichtlich, dass Copa unter seiner Führung zusammen mit dem neuen Team weiterhin ein starker Fürsprecher für die europäischen Landwirtinnen und Landwirte sein wird.»