Für eine verantwortungsvolle Tierhaltung haben sich die verantwortlichen Akteure des europäischen Vieh- und
Fleischhandels ausgesprochen.
Auf der Konferenz der EU-Kommission «EU-Tierschutz heute und morgen» vergangene Woche appellierten Vertreter der Europäischen Vieh- und Fleischhandelsunion (UECBV) an die EU-Kommission, beispielsweise im Rahmen der Umsetzung der Farm-to-Fork-Strategie einen fairen Interessenausgleich
zwischen den unterschiedlichen Akteuren nicht aus dem Blickfeld zu verlieren.
Der Vorsitzende des niederländischen Fleischverbandes (COV), Laurens Hoedemaker, hob hervor, dass Fleischproduzenten im Einklang mit den gesellschaftlichen Werten gute Lebensmittel bereitstellten und bestrebt seien, ihre Tiere so zu behandeln, dass jedes unnötige Leiden vermieden werde.
Weniger Schlachthöfe, höherer Standard
Im Hinblick auf die Diskussion um verschiedene Betäubungstechniken wies Hoedemaker darauf hin, dass sowohl die elektrische Betäubung als auch die CO2- Betäubung Vor- als auch Nachteile aufwiesen. Es sei aber
wichtig, dass der Betreiber die Wahl haben müsse, das für seinen Schlachtbetrieb am besten geeignete Mittel auswählen zu dürfen. Heinz Osterloh, Vorsitzender des Bundesverbandes Vieh und Fleisch (BVVF) und Vizepräsident der UECBV, machte derweil deutlich, dass die fortwährende Konzentration von Schlachthöfen in der EU auf das hohe Niveau zurückzuführen sei, das in Schlachtbetrieben für Hygiene, Tierschutz
und Umweltanforderungen eingefordert werde.
Dies führe zu weniger Schlachthöfen, aber mit höheren Standards. Die Leiterin der Tierrechtsorganisation Compassion in World Farming EU, Olga Kikou, drängte derweil in einem anderen Diskussionspanel darauf, die Haltungsform der Käfighaltung «so schnell wie möglich» und für alle Tierarten zu verbieten.
Ein solches System passe nicht mehr in die heutige Gesellschaft. Kikou forderte die EU-Kommission auf, ihren für 2023 angekündigten Legislativvorschlag zum Auslaufen der Haltungsform vorzuziehen. Zudem drängte sie auf eine möglichst kurze Übergangsperiode.