Die zollbegünstigten Importkontingente der Europäischen Union für Zucker aus Drittstaaten sind im laufenden Wirtschaftsjahr 2021/22 bislang nur recht zurückhaltend ausgeschöpft worden.
Nach Angaben der EU-Kommission führte die Gemeinschaft von Oktober 2021 bis zum 23. Juli 2022 insgesamt 1,103 Mio t Zucker aus Drittländern ein. Davon kamen insgesamt 336 000 t Zucker im Rahmen von Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPA) und der Alles-außer-Waffen-Initiative (EBA).
Derweil wurden die EU-Zuckerkontingente im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) mit einer Anlieferung von 107 000 t lediglich zu 15 % genutzt. Davon entfielen 72 000 t Zucker auf das Kontingent für Brasilien zu einem Zollsatz von 11 Euro/t. Die «Balkan-Kontingente» wurden im Berichtszeitraum mit 101 000 t Zucker zu 56 % ausgeschöpft, wobei Serbien der einzige Lieferant war.
Indes wurden die für das laufende Kalenderjahr geltenden EU-Zuckerimportkontingente für Zentralamerika, Kolumbien, Peru und Panama im Zeitraum 1. Januar bis 22. Juli 2022 mit 181 000 t zu 58 % genutzt, wovon 135 000 t aus Zentralamerika und 44 000 t aus Kolumbien stammten. Das entsprechende Kontingent für Südafrika wurde mit 30 000 t Zucker nur zu einem Fünftel beliefert, das der Ukraine mit 9 000 t zu 45 %. Dagegen blieben die Einfuhrquoten für Ekuador und Vietnam weiterhin unangetastet.
Wie die EU-Kommission außerdem berichtete, standen den Zuckerimporten der Gemeinschaft im Verlauf dieses Wirtschaftsjahres bis zum 23. Juli Exporte von insgesamt 699 000 t Zucker gegenüber; das waren 74 000 t oder 11,8 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Hauptexporteur war weiterhin Frankreich.


