In 4,6 Prozent aller getesteten Fertigprodukte wie Lasagne, Hamburger oder Gulaschsuppen wurde Pferdefleisch gefunden.
Labors haben in knapp fünf Prozent der untersuchten Rindfleisch-Fertigprodukte Pferdefleisch entdeckt. Dies sagte EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg am Dienstag in Brüssel.
Die knapp 7300 Tests in den EU-Mitgliedstaaten waren eine Reaktion auf den europaweiten Skandal um nicht-deklariertes Pferdefleisch in Fertigprodukten, die eigentlich nur Rindfleisch enthalten sollten. Die EU-Kommission veröffentlichte nun die aus den Mitgliedstaaten nach Brüssel übermittelten Testergebnisse.
4,6 Prozent
In 4,6 Prozent aller getesteten Fertigprodukte wie Lasagne, Hamburger oder Gulaschsuppen wurde Pferdefleisch gefunden. Das ist aus der Sicht von Borg «relativ wenig» - bedeutet aber, dass immerhin fast jedes 20. Fertigprodukt nicht gekennzeichnetes Pferdefleisch enthielt.
Die Vorfälle hatten das Vertrauen in Fertigprodukte erschüttert, zahlreiche Supermärkte und auch das Möbelhaus Ikea räumten zumindest vorübergehend Produkte aus ihrem Angebot.
Schmerzmittel Phenylbutazon nachgewiesen
Borg kündigte an, «neue Massnahmen» zu fordern, darunter schärfere Geldstrafen für Betrug bei der Kennzeichnung von Fleisch. In den kommenden Monaten werde die Kommission eine Verschärfung der Kontrollen entlang der gesamten Lebensmittelkette vorschlagen», sagte Borg.
Im Zuge des Skandals war es zudem zu Befürchtungen gekommen, dass auch explizit nicht zum Verzehr gedachte Tiere durch den Fleischwolf gedreht werden. Die EU-Staaten testeten daher das Pferdefleisch auch auf Rückstände des für Menschen gefährlichen Schmerzmittels Phenylbutazon. Das Medikament darf nicht in Lebensmitteln enthalten sein.
Den Tests zufolge liess sich das Mittel in 0,5 Prozent der Proben nachweisen. Es bestehe somit «keine unmittelbare Gefahr» durch das Medikament, sagte Borgs Sprecher. «Man müsste über Monate hunderte Pferdeburger essen, um Probleme zu bekommen.»
