Die Schlachtschweine-preise in der Europäischen Union sollen im laufenden Jahr auf das höchste Niveau seit mehr als zehn Jahren steigen. Zu dieser Einschätzung gelangte der Prognoseausschuss der EU-Kommission bei seiner jüngsten Sitzung in Brüssel.
Über alle Länder hinweg erwarten die Marktexperten aus den EU Mitgliedstaaten für 2012 einen durchschnittlichen Schweinepreis
für die Handelsklasse E von 161,42 Euro/100 kg (194 CHF) Schlacht-gewicht (SG), womit das Vorjahres-niveau um 8,23 Euro (9.90 CHF) oder 5,4% übertroffen würde.
Zuletzt lösten die Mäster im Jahr 2001 mit 166,50 Euro/100 kg (200 CHF) mehr Geld für ihre Schweine. Die BSE-Krise sowie der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) hatten die Notierungen in die Höhe getrieben.
Der aktuelle Preisauftrieb ist laut EU-Kommission dagegen das Resultat der seit Monaten gut laufenden Drittlandsexporte, des Anstiegs der Futtermittelkosten sowie einer leichten Drosselung der Schweinefleisch-erzeugung in einer Reihe von Mitgliedstaaten.
Im EU-Durchschnitt mussten die Schlachtbetriebe im ersten Quartal dieses Jahres 157 Euro/100 kg (188,40 CHF) für Schweine bezahlen (+14 Euro resp. +10% gegenüber Vorjahresperiode). Trifft die Prognose der Experten ein, wird der mittlere EU-Schweinepreis im zweiten
Quartal für 100 kg SG bei 160,4 Euro liegen und im dritten Jahresviertel mit 167,7 Euro (201 CHF) seinen diesjährigen Höchststand erreichen. Im letzten Quartal soller auf 160,6 Euro sinken. Die Preise beziehen sich auf das Kaltgewicht.
Ein überdurchschnittlicher Anstieg der Schweinenotierungen um mehr als 10 % wird in Irland und Portugal erwartet. In Deutschland soll der Erlös sogar um gut 12% auf 174 Euro/100 kg (209 CHF) steigen. Für die unter der Schuldenkrise leidenden Länder Spanien, Griechenland und Italien wird dagegen nur ein Preiszuwachs bis maximal 3% prognostiziert.
Umrechnungskurs: 1 Euro = 1.20 (30-4-12)