Wie die Schweizer Milchbauern haben auch ihre Kollegen in der EU mit sinkenden Milchpreisen zu kämpfen. Im Europaparlament erhalten nun die Bauern Unterstützung von Abgeordneten verschiedener Parteien. Sie fordern Gegenmassnahmen von der EU-Kommission.
Im Europaparlament werden die Stimmen lauter, die vor einer neuen (Red. bestehenden) Krise bei den Milchbauern warnen. Sie fordern von der EU-Kommission Massnahmen gegen die sinkenden Milchpreise. „Bis wir die Erzeuger durch Erzeugergemeinschaften gestärkt haben, gibt es kaum noch welche", zitiert agrarzeitung.de Martin Häusling von der Fraktion der Grünen. Der Abgeordnete fordert Regeln für den Milchmarkt auch nach dem Ausstieg aus dem Quotensystem 2015.
Albert Dess von der CSU warnt vor Quotenanhebungen bis 2015. Die Produzenten benötigten verbindliche Zahlungsziele. Zudem müsse das „ungeordnete“ Rabattsystem im Handel beendet werden.
Die Freisinnige Britta Reimers hingegen bezeichnet den Preisrückgang als normal. Durch die hohen Preise in den vergangenen zwei Jahren sei die Produktion ausgedehnt worden. Der schwache Euro ermögliche nun Exporte aus der EU. Zudem seien die Lagerbestände an Käse „weitgehend geräumt“.
Die EU-Kommission hingegen hofft, dass die Talsohle erreicht sei und ortet Anzeichen einer Stabilisierung der Milchpreise.