Der europäische Milchmarkt scheint sich zu stabilisieren. Wie aus den aktuellsten, am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Zahlen der EU-Beobachtungsstelle hervorgeht, lag der durchschnittliche Ab-Hof-Preis für Rohmilch im September bei 29,91 Euro/100 kg.
Das bedeutete einen Anstieg um 0,6 % gegenüber August, aber noch immer eine Lücke von 17,9 % verglichen mit dem Preis im September 2014. Für Deutschland wurde ein mittlerer Wert von 28,38 Euro/100 kg gemeldet. Die Notierungen der wichtigsten Milchprodukte entwickelten sich zuletzt weiter uneinheitlich. Für die Woche zum 1. November wurde der mittlere Preis von Butter mit 298 Euro/100 kg angegeben, der von Magermilchpulver mit 179 Euro/100 kg; das war gegenüber der Vorwoche ein Rückgang um 0,6 % beziehungsweise 1,0 %. Ferner verbilligten sich Gouda um 0,6 % auf 252 Euro/100 kg und Molkepulver um 0,8 % auf 64 Euro/100 kg.
Die übrigen Preise zeigten nach oben: Während sich Vollmilchpulver um 1,4 % auf 245 Euro/100 kg verteuerte, legten Cheddar um 1,0 % auf 305 Euro/100 kg und Emmentaler um 1,2 % auf 398 Euro/100 kg zu. Der mittlere Preis von Edamer erhöhte sich im Wochenvergleich um 0,7 % auf 250 Euro/100 kg. Die Milchmarktinstrumente der EU wurden erneut nur verhalten nachgefragt. So gelangten in der Woche zum 1. November lediglich 128 t französisches Magermilchpulver neu in die öffentliche Intervention. Von der Beihilfe für die private Lagerhaltung von Trockenmilch bis zu 210 Tagen machten die Molkereien in einem Umfang von insgesamt 669 t Gebrauch, darunter 48 t aus Deutschland. Hinzu kamen 611 t aus den Niederlanden und 24 t deutsche Ware, die im Rahmen der neugeschaffenen Möglichkeit für eine Periode von 365 Tagen eingelagert wurden.
Die Beihilfe zur Butterlagerung wurde für 955 t in Anspruch genommen, hauptsächlich in Holland. Der neue Zuschuss für die Aufbewahrung von Käse verlor außerhalb Italiens bereits in der zweiten Woche an Attraktivität: Nur südlich der Alpen wurde die Beihilfe noch einmal für eine größere Menge in Anspruch genommen, nämlich für 4 486 t. Die übrigen rund 500 t verteilten sich auf Frankreich und die Niederlande.