Im Juni nahm die Produktion im Vergleich zum Vorjahr zu.
Melina Griffin
Der Juni 2025 hat mit rund 12,7 Milliarden Kilo das Ergebnis vom vergangenen Jahr moderat übertroffen (+ 0,2 Prozent), wie der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB).
Deutschland: -2,1%
Deutschland, als grösstes Milcherzeugerland der EU-27, verzeichnete im Juni demnach den mengenmässig grössten Rückgang und verfehlte die Vorjahreslinie um 2,1 Prozent. Im ersten Halbjahr 2025 wurden somit in Summe (schalttagsbereinigt) 2,0 Prozent weniger Milch produziert als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. In Frankreich schrumpfte der Rückstand von Jahresbeginn nach einem verbesserten Aufkommen zu Jahresmitte. Für die ersten sechs Monate errechnete sich lediglich noch ein Minus von 0,3 Prozent zum ersten Halbjahr 2024.
Polen neue Nummer 3
Der anhaltende Produktionszuwachs der polnischen Milcherzeuger lässt das Land als drittgrösstes Milcherzeugerland der EU heranwachsen und verweist die Niederlande auf Rang vier, wie es weiter hiess. In Polen wurde im Juni rund 2,0 Prozent mehr erfasst als im Vorjahresmonat, was kumuliert für die bisherigen sechs Monate ein Plus von 1,9 Prozent bedeutet.
In den Niederlanden lieferten die Bauern im Juni um 0,6 Prozent weniger Milch an als im Vorjahresmonat. Insgesamt errechnet sich für das erste Halbjahr ein um 1,2 Prozent geringeres Aufkommen als im Vorjahreszeitraum.
Irland: +4,9%
In Italien summierte sich die Milchanlieferung laut VMB im ersten Halbjahr auf ein Plus von 0,7 Prozent. Die österreichische Milchproduktion verbesserte sich in den ersten sechs Monaten moderat um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Anhaltend hohe Steigerungsraten wurden für Irland ermittelt. Mit einem Plus von 4,9 Prozent im Juni, wurde dort der mengenmässig stärkste Zuwachs ausgewiesen. Nach einem spürbaren witterungsbedingten Einbruch der Milchanlieferung im vergangenen Jahr, erreicht die Milchanlieferung wieder ein übliches Niveau. Entsprechend fällt die Veränderungsrate für die ersten sechs Monate mit 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum sehr hoch aus.
Mehr Milch im zweiten Halbjahr
Die verbesserte Angebotssituation am europäischen Milchmarkt könnte sich im zweiten Halbjahr insgesamt fortsetzten, vermutet der Verband. Denn das Geschehen um die Blauzungenkrankheit habe sich entgegen den Erwartungen im bisherigen Verlauf beruhigt. Vor allem in Deutschland bewegte sich die Milchanlieferung seit August wieder über der Vorjahreslinie, die durch Ausbruch der Blauzungenkrankheit durchbrochen wurde.
Eine anziehende Entwicklung wird auch für Frankreich in Aussicht gestellt. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2024 hatte das Milchaufkommen für die EU-27 gut 75,3 Mrd. kg Milch (schalttagsbereinigt) betragen, was ein Plus von 0,4 Prozent gegenüber 2023 bedeutete.