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EU-Parlament will Überfischung der Meere stoppen

In der EU soll der Überfischung der Meere ein Ende gesetzt werden. Darauf zielt eine Neuregelung ab, die das EU-Parlament am Mittwoch in erster Lesung mit sehr grosser Mehrheit verabschiedete.

sda/afp |

 

 

In der EU soll der Überfischung der Meere ein Ende gesetzt werden. Darauf zielt eine Neuregelung ab, die das EU-Parlament am Mittwoch in erster Lesung mit sehr grosser Mehrheit verabschiedete.

Der Vorlage zufolge müssen die Fangquoten 2015 so reduziert  werden, dass der Bestand der Arten gesichert ist. Die EU erhofft  sich von der Reform, dass sich die teilweise bedrohten Fischbestände  bis 2020 erholen. Dazu soll auch zwischen 2014 und 2017 der Rückwurf  von Beifang schrittweise verboten werden.

Derzeit würden jährlich rund 1,9 Millionen Tonnen von Fischen -  die dann zumeist schon tot seien - ins Wasser zurückgeworfen,  erläuterte die Berichterstatterin, die deutsche Abgeordnete Ulrike  Rodust (SPD). Dies seien fast 40 Prozent des gesamten Fangs.

Grund für diese Praxis seien zumeist restriktive Quoten: Wenn ein  Fischer beispielsweise eine Fangerlaubnis nur für Seezungen habe,  dürfe er andere Arten nicht an Land bringen. Ausserdem würden die  zurückgeworfenen Fische nicht auf die Quoten der einzelnen  Fangschiffe angerechnet, was die Fischereibetriebe zu der «moralisch  und ethisch» verwerflichen Verschwendung ermutige.

Zuschüsse für bessere Fischernetze

Den Fischern soll dem Entwurf zufolge bei der Umstellung geholfen  werden - etwa mit Zuschüssen für selektivere Netze. Bei  Zuwiderhandlung drohen ihnen harte Sanktionen, beispielsweise die  Streichung von EU-Zuschüssen für mehrere Jahre. «Dies gilt für den  einzelnen Fischer, aber auch für Mitgliedstaaten als ganzes», sagte  Rodust.

Die EU-Kommissarin für Fischereipolitik, Maria Damanaki,  begrüsste die breite Zustimmung des Parlaments. Die Reform werde  endlich eine nachhaltige Fischereipraxis gewährleisten.

Das EU-Parlament stimmte ausserdem für eine Überarbeitung der  Fischereiabkommen, welche die EU vor allem mit Entwicklungsländern  abgeschlossen hatte. Auch in den Gewässern dieser Länder darf die EU  künftig nicht mehr zur Überfischung beitragen.

Vorlage geht nun an Ministerrat

Die Vorlage geht nun an den Ministerrat, in dem die 27 EU-Staaten  vertreten sind. Das EU-Parlament hat dank des Reformvertrags von  Lissabon erstmals ein Mitentscheidungsrecht bei der  Fischereipolitik. Parlament und Rat müssen sich daher auf einen  Kompromiss einigen. Sie hoffe, dass dies bis Mitte des Jahres  gelingen werde, sagte Rodust.

Nach Angaben der EU-Kommission gibt es in der EU rund 140'000  Fischer, die mit ihren rund 85'000 Schiffen jährlich an die 5,1  Millionen Tonnen Fisch fangen. Die Beschäftigten in der  fischverarbeitenden Industrie beziffert die Brüsseler Behörde auf  rund 120'000. Rund 70 Prozent der in der EU verzehrten Fische  stammen allerdings aus Drittländern.

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