In nie da gewesenem Tempo und Ausmass schnellen nun in der EU die Preise für Schlachtschweine nach einem mehrjährigen Preistief im Januar und Februar in die Höhe – aber ebenso rasant die für Futtermittel, Dünger und Energie.
Laut Schweinebörse hätten schon Ende Februar die Entspannung bei Corona und ein Produktionsrückgang zu einer Trendwende geführt. Nunmehr seien Versorgungsängste und teilweise Panik preisbestimmende Faktoren.
In Zuschussgebieten wie Spanien, wo man zu 50% von Lieferungen aus dem Krisengebiet abhängig sei, und Italien ist zudem die gefährdete Futterversorgung wie mit Mais ein grosses Thema. In Frankreich, Spanien und Italien deckeln allerdings die Regularien der dortigen Notierungsstellen ungebremste Preisanstiege.
Hingegen fügte die deutsche Schlachtschweine-Notierung dem historischen Sprung der Vorwoche um 18 Cent/kg (19 Rp.) Mitte dieser Woche einen neuerlichen von 25 Cent/kg (26 Rp.) hinzu – damit hat sie innerhalb von vier Wochen um 46% zugelegt. Ebenso wurde an der Österreichischen Schweinebörse ein Plus von 25 Cent/kg auf 1,87 Euro/kg (1,90 Fr.) in Anbetracht der knappen Versorgungslage ohne grossen Einwand der Abnehmer zur Kenntnis genommen.
In Deutschland mit den Rekordanstiegen der Notierungen heisst es, die Schlachtunternehmen müssten zurzeit die Preisvorgaben der Erzeugerseite akzeptieren und versuchen, höhere Schweinepreise über die Verkaufspreise von Teilstücken wieder hereinzubringen.
Dies gelinge zwar nicht immer in vollem Umfang, doch gebe es noch aus dem Januar umfangreiche Lagerbestände von günstig eingekauftem Fleisch, das nun mit guten Profiten verkauft werden könne. Die Erzeugerseite kämpfe hier ebenso damit, rasant steigende Produktionskosten und die Verluste aus den Vormonaten auszugleichen.