Stabile und leicht schwächelnde Notierungen prägen diese Woche den EU-Schweinemarkt. In Frankreich, Dänemark und Spanien gaben die Preise um 2 bis 3 Cent nach. Damit fiel die vorwöchige Minus-9-Cent-Druckwelle aus Deutschland in den anderen Ländern schwächer als erwartet aus.
Dies ist auch ein Indiz dafür, dass der Markt besser läuft, als manche großen Schlachtbetriebe in Deutschland vorgeben wollen. Vion Food beispielsweise gab bekannt, in die neue Woche mit einem Hauspreis von minus 6 Cent gehen zu wollen. Vernünftigerweise ergab das deutsche Preisfindungsmodell letztendlich eine unveränderte Notierung.
In Österreich blieben, bedingt durch das hohe Angebot der vorletzten Woche, vereinzelt schlachtreife Partien in den Stallungen. Die Stimmung am Fleischmarkt lag bei mittelmäßig bis lustlos. Alles deutete auf einen weiteren Preisdruck hin. Erst als gegen Ende der Woche die schwachen Angebotszahlen am Tisch lagen, war klar, dass das Jännerloch die Talsohle erreicht haben dürfte. Der Mastschweine-Notierungspreis blieb daher im Inland unverändert bei EUR 1,42 (Berechnungsbasis: EUR 1,32 je kg).
"Wenn das Jännerloch tatsächlich hinter uns liegt, sollten die Schweinepreise wieder steigen ", betont Johann Schlederer von der Österreichischen Schweinebörse. Ähnlich schätzt man bei der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) die Aussichten ein: "Das Angebot an schlachtreifen Tieren fällt in der BRD derzeit eher unterdurchschnittlich aus und wird stetig nachgefragt. Marktbeteiligte berichten, dass die Nachfrage der Schlachtunternehmen derzeit das Angebot sogar übersteigt. Für die kommende Schlachtwoche dürften daher mindestens stabile Notierungen die Folge sein ", so die ISN. Sie stellt die Frage, ob die negative Markteinschätzung einiger großer deutscher Schlachtunternehmen in den letzten Tagen wirklich gerechtfertigt war.