In der EU liegen die Kaufpreise für Agrarland nach wie vor sehr weit auseinander. Das geht aus einem am 21. Dezember 2022 vorgelegten Bericht des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) über siebzehn untersuchte EU-Mitgliedstaaten für das Jahr 2021 hervor.
Zusätzlich wurden die Daten von Italien und den Niederlanden aus dem Jahr 2020 aufgenommen. Die Spannweite der durchschnittlichen Kaufpreise für einen Hektar Ackerland reichte im Jahr 2021 von 3’661 Euro (3619 Fr.) in Kroatien bis zu 47’290 Euro (46’753 Fr.) in Luxemburg.
120’000 Franken auf Kanarischen
Übertroffen wird das obere Preisniveau noch von den Niederlanden. Dort wurde 2020 sogar ein durchschnittlicher Wert von 71’225 Euro/ha (70’416 Fr.) verzeichnet. Nach Angaben der EU-Statistiker waren für acht EU-Länder - darunter Deutschland, Belgien und Österreich sowie Portugal - keine Daten über Landpreise verfügbar.
Auf regionaler Ebene entfielen die höchsten Preise für Ackerland auf die spanische Region der Kanarischen Inseln. Hier lag der Durchschnittspreis bei 120’477 Euro/ha (119’110 Fr.). Das Schlusslicht bildete die schwedische Region Övre Norrland mit durchschnittlich 1’882 Euro/ha (1’861 Fr.). Der durchschnittliche Preis für einen Hektar Dauergrünland reichte im Jahr 2021 von 1’423 Euro (1’407 Fr.) in Bulgarien bis zu 41’930 Euro (41’412 Fr.) in Luxemburg. Im Jahr davor hatte der Dauergrünlandpreis in den Niederlanden sogar einen Spitzenwert von durchschnittlich 59’065 Euro/ha (58’395 Fr.) erreicht.
Grösste Differenz in Südspanien und Nordägäis
Wenig überraschend ist der Befund der Statistiker, dass die Kaufpreise für Dauergrünland in den betrachteten EU-Mitgliedstaaten in der Regel unter dem für Ackerland lagen. Laut Eurostat war hier die grösste Preisdifferenz auf den griechischen Inseln der Region Nordägäis festzustellen. Dort war Ackerland mit einem Durchschnittspreis von 37’926 Euro/ha (37’458 Fr.) rund zwanzigmal teurer als Dauergrünland mit 1’744 Euro/ha (1’722 Fr.). Gleiches gilt für die spanische Region Murcia, wo für Ackerflächen im Mittel 20’445 Euro/ha (20’213 Fr.) zu zahlen waren, für Dauergrünland hingegen nur 982 Euro/ha (970 Fr.).
Wie die Statistiker weiter berichten, hängt die Höhe der Grundstückspreise von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren ab. Genannt werden in diesem Zusammenhang nationale Faktoren wie Gesetze sowie regionale Kriterien wie Klima und Infrastruktur. Eine Rolle spielten auch lokale Produktivitätsfaktoren wie die Bodenqualität sowie die Hanglage oder Entwässerung des Landes. Auch die Marktkräfte von Angebot und Nachfrage einschliesslich des Einflusses ausländischer Eigentumsvorschriften könnten den Preis für landwirtschaftliche Flächen beeinflussen, so Eurostat.


