Wenn sich die Mitglieder des EU-Expertengremiums für Lebensmittel und Tiergesundheit am Montag in Brüssel treffen, befassen sie sich mit einem alten Bekannten: Monsanto. Es geht um die Import-Zulassung von zwei Genmais-Sorten des US-Agrarkonzerns.
Dabei hatte das Unternehmen erst kürzlich bei Gentechnik-Gegnern die Hoffnung geweckt, der Europäischen Union den Rücken zu kehren. «Es ist kontraproduktiv, gegen Windmühlen zu kämpfen», hatte der Sprecher von Monsanto Europa, Brandon Mitchener, angesichts des heftigen Widerstands in Europa gegen Genprodukte kürzlich in einem Interview gesagt.
«Wir machen keine Lobbyarbeit mehr für den Anbau in Europa.» Derzeit plane sein Unternehmen auch nicht, die Zulassung neuer gentechnisch veränderter Pflanzen zu beantragen. Aber: Anderswo angebauten Mais will Monsanto durchaus noch zur Verarbeitung in Lebens- und Futtermitteln in der Europäischen Union registrieren.
Über einen solchen Antrag beraten die Experten der EU-Staaten nun am Montag. Laut Tagesordnung des Treffens kann es dabei auch schon zu einer Abstimmung kommen - allerdings wohl noch nicht zu einer Entscheidung.
Denn wahrscheinlich ist EU-Kreisen zufolge, dass es wie in früheren Fällen keine ausreichende Mehrheit unter den Mitgliedstaaten für oder gegen den Monsanto-Antrag gibt. Am Ende wird daher wohl die EU-Kommission über die Zulassung entscheiden und die beiden Genmaissorten zulassen.
Die Kommission stützt sich bei ihrer Entscheidung gemäss Experten auf eine Bewertung der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA, die keine Bedenken gegen die Maissorten geäussert hat.


