Sinkevičius sagte, dass «in Österreich mehr Menschen nach Kuhattacken als nach Begegnungen mit einem Wolf» sterben würden.
«Bestand nimmt jährlich um 30 Prozent zu»
Der Bauernbund weist diese Aussage aufs Schärfste zurück. Das unkontrollierte Wachstum der Wolfspopulation in Österreich bedeute eine konkrete Gefahr für Mensch und Tier. Der Wolf sei längst nicht mehr vom Aussterben bedroht und werde zu Unrecht immer noch gleich streng geschützt wie vor 30 Jahren, sagte Bauernbund-Präsident Georg Strasser zu den Medien.
Der Bestand nehme jährlich um etwa 30 Prozent zu. «Die schmerzhafte Rechnung bekommen aktuell die Bauernfamilien in Österreich präsentiert: 500 Risse im Jahr 2021, bereits 800 Risse im Jahr 2022, das ist eine Steigerung von 60 Prozent. Damit können wir uns auch schon ausmalen, was das für das heurige Jahr bedeutet», warnte Strasser.
«Muss zuerst ein Mensch sterben»
Wegen dem Wolf würden viele Alpen nicht mehr bestossen. Das führe zum Verlust von wertvoller Kulturlandschaft. Der Bauernbund fordert die EU-Kommission auf, hinzuschauen und die Augen vor den Sorgen der Bäuerinnen und Bauern nicht zu verschliessen. «Die zynische Aussage von EU-Umweltkommissar Sinkevičius weisen wir aufs Schärfste zurück. Nicht nur, weil hier Nutztiere gegen Raubtiere ausgespielt werden. Muss wirklich zuerst ein Mensch sterben, damit die EU-Kommission die Sorgen der Bevölkerung ernst nimmt», so der Bauernbund-Präsident weiter.
Die österreichische Agrarpolitik stellt sich gemäss Strasser an die Seite der heimischen Bauernfamilien. «Wir setzen uns weiterhin vehement für ein zeitgemässes Wolfsmanagement ein, um der bedrohlichen Situation Herr zu werden. Nur mit effizienten Verordnungen können Problemwölfe aktuell gezielt entnommen werden. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit, nicht nur für unsere Nutztiere, sondern auch für die Menschen in unserem Land», machte Strasser deutlich.